Noch keine Krisengewinnler

Rabatt-Niveau

Noch hat der Autokunde nichts von der Absatzkrise der Automobilbranche. Die Rabatte im Oktober unterscheiden sich nicht von den Monaten zuvor. Schnäppchen gibt es aber einige.

Die Autohersteller greifen angesichts der Absatzflaute zu massiven Rabattaktionen. Die durchschnittlichen Rabatte der Industrie werden nach Schätzung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres auf 18 Prozent steigen. «Dann werden wir den Tiefpunkt der Autonachfrage erreicht haben», sagte Dudenhöffer am Dienstag in Duisburg. Im Oktober betrug das durchschnittliche Rabattniveau seinen Berechnungen nach in Deutschland noch 16 Prozent. «Zusammen mit den von Kanzlerin Angela Merkel in Aussicht gestellten Vergünstigungen für umweltfreundliche Wagen können die Rabatte sogar auf 20 Prozent steigen», sagte der Direktor des Center for Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen.

Rabatte bei deutschen Autos niedriger

«Ich gehe davon aus, dass rund 60 bis 70 Prozent der deutschen Autos vom Merkel-Rabatt begünstigt werden», meinte Dudenhöffer. Eine Beschränkung auf Kleinwagen, was einer Subvention der französischen Autoindustrie gleichkäme, sei aus Berlin in der aktuellen Finanzkrise nicht zu erwarten. Die Rabatte bei deutschen Modellen lägen durchschnittlich 2 bis 3 Prozent unter ausländischen Angeboten und damit derzeit bei 13 bis 14 Prozent, sagte Dudenhöffer. Dafür gebe es Abschläge aber auch noch bei besonders nachgefragten Modellen. Die Rabattpalette für alle auf dem deutschen Markt angebotenen Autos reiche von etwa 5 bis 30 Prozent.

Tageszulassungen und Sonderfinanzierungen

Erreicht werden hohe Rabatte den Untersuchungen nach vor allem über günstige Angebote bei Sondermodellen, über Sonderfinanzierungen bis hin zu Tageszulassungen. Letztere würden in der Regel von den Herstellern bezuschusst. Neuwagen werden für eine Tag zugelassen und verlieren dadurch an Wert. Damit könnten sie dann günstiger angeboten werden, um beispielsweise hochgesteckte Absatzziele noch zu erreichen, sagte Dudenhöffer. Die Hersteller übernähmen bei Tageszulassungen meist mehr als die Hälfte der Einbußen des Händlers. (dpa)

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