Mietwagen teilweise mit erheblichen Mängeln

Zahlreiche Mietfahrzeuge in den wichtigsten europäischen Urlaubsregionen entsprechen nicht den Sicherheitsbestimmungen. Ein groß angelegter ADAC-Test brachte aber noch mehr Ungereimtheiten zum Vorschein.

Vor dem Start der Feriensaison hat der ADAC Mietwagenanbietern im Ausland ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Jedes vierte geprüfte Auto habe erhebliche Mängel gehabt, jedes zehnte sei nicht mehr verkehrssicher gewesen und hätte nicht vermietet werden dürfen, teilte der Automobilclub am Dienstag über Ergebnisse eines Tests mit. 61 Anbieter aus sechs Urlaubsländern seien geprüft worden. Erfasst wurde dabei auch der Versicherungsschutz und der Service am Kunden. Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte fiel jeder fünfte Anbieter durch den Test. Mit «gut» oder «sehr gut» wurde etwa die Hälfte der Stationen benotet.

Licht und Schatten

Fragwürdiger «Spitzenreiter» der Prüfung war ein acht Jahre alter Geländewagen in der Türkei, der in einem technisch völlig desolaten Zustand angeboten wurde. Auch der Mietvertrag sei in diesem Fall durchgefallen, teilte der ADAC mit. Testsieger wurde eine Station von Avis auf Ibiza. Der Wagen dort sei technisch tadellos, der Service nahezu perfekt gewesen.

Fünf Testteams hatten die Autos im vergangenen Jahr inkognito auf Korfu, Sardinien, Korsika, Gran Canaria, Ibiza, Zypern, dem spanischen und griechischen Festland sowie in der Türkei angemietet. Anschließend prüften sie die Technik des Fahrzeugs - darunter Fahrwerk, Lenkung, Elektrik und Beleuchtung - sowie die Versicherungsleistungen, die Regelungen des jeweiligen Vertrages und den Kundenservice.

Gerangel um Kindersitze

Bemängelt wurde von den Testern unter anderem, dass Kindersitze von vielen Verleihern als überflüssiger «Schnickschnack» angesehen würden. In 16 Fällen habe es keinen solchen Sitz gegeben, heißt es in dem Bericht. Ein Vermieter habe für den Sitz 46 Euro Miete am Tag verlangt. Zudem seien viele Verträge verwirrend oder nur in der Landessprache verfasst gewesen. «Meist war nicht erkennbar, wie das Fahrzeug versichert ist.» (dpa)

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