Kostspielige Sache

Winterschäden am Auto

Bei Beschädigungen am Auto durch Schlaglöcher ist der Autofahrer zumeist auf sich allein gestellt. Die Kommune kommt für den Schaden nicht auf und bei den Versicherungen helfen nur wenige Tarife finanziell nach.

Frost und Schnee haben heftige Straßenschäden in Deutschland verursacht. Die Schlaglöcher können für Beschädigungen am Fahrzeug oder sogar für Unfälle sorgen. Es stellt sich die Frage, wer für die Winterschäden am Auto zahlt. Prinzipiell zahlt in solchen Fällen die Stadt.

Warnschilder entheben vor Verantwortung

"Die Kommunen haben die Verkehrssicherungspflicht und sind damit verantwortlich, dass die Straßen befahrbar sind. Aber sie ziehen sich aus der Verantwortung, indem sie entweder eine Geschwindigkeitsbegrenzung anordnen oder Warnschilder aufstellen", erläutert Thorsten Rudnik, Vorstandsmitglied vom Bund der Versicherten (BdV). Dass die Löcher zeitnah ausgebessert werden, kommt hingegen eher selten vor. Kommt es zu einem Schaden, gehen die Autofahrer meist leer aus, selbst wenn sie gegen die Kommunen klagen.

Die Kfz-Versicherer fühlen sich laut Rudnik nur dann zuständig, wenn für das Fahrzeug eine Vollkasko abgeschlossen ist. Die Teilkasko reicht dafür nicht und die Haftpflicht zahlt nur für Schäden, die anderen Straßenverkehrsteilnehmern zugefügt werden. Für den Autofahrer ist zu überlegen, ob er den Schaden meldet. Denn die Schadensregulierung führt häufig zu einer höheren Prämie, weil der Vertrag in eine schlechtere Schadensfreiheitsklasse eingestuft wird. Die Erstattung laufe meistens problemlos ab. "Doch stellt sich heraus, der Autofahrer hat sich am Steuer grob fahrlässig verhalten, ist also etwa zu schnell gefahren, darf der Versicherer die Leistung kürzen", sagt Rudnik. Steht in den Versicherungsbedingungen, dass die Gesellschaft auch in solchen Fällen zahlt, hat der Versicherungsnehmer Glück und die Leistung wird nicht gekürzt. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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