Jeder Vierte fällt durch Führerscheinprüfung

Auffälliges Ost-West-Gefälle

Die Führerscheinprüfung bereitet vielen Fahrschülern große Probleme. Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt. Dort muss fast jeder zweite Schüler den theoretischen Teil wiederholen.

Laut einer aktuellen Statistik des Auto Club Europa (ACE) fällt in Deutschland mehr als jeder Vierte durch die Prüfung. Im theoretischen Teil sind es rund 30 Prozent, in der praktischen Prüfung verfehlen rund 25 Prozent das Ausbildungsziel.

Verdienst an wiederholungstätern

Auffällig ist das Ost-West-Gefälle. In den neuen Bundesländern fallen deutlich mehr Fahrschüler durch die Prüfung. Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt mit einer Durchfallquote von 40,4 Prozent. Im theoretischen Teil bestehen hier sogar 44 Prozent die Prüfung nicht. Dies kann allerdings nicht an den Fragestellungen liegen, da diese in allen Bundesländern einheitlich sind.

Vielmehr besteht nach Ansicht des Autoclubs Handlungsbedarf auf Seiten der Fahrschulen. Diese sollten sowohl den theoretischen Unterricht als auch die Unterweisung im praktischen Teil verbessern. Allerdings könnte es sein, dass die Fahrschulen gar kein Interesse an einer Verbesserung der Situation haben, da sie an so genannten "Wiederholungstätern" gut verdienen

Hessen vorn

Die besten Prüflinge kann Hessen mit einer Durchfallquote von 22 Prozent verzeichnen. Schleswig-Holstein und Niedersachsen kommen jeweils auf 24,5 Prozent. Insgesamt haben im vergangenen Jahr rund 1,45 Millionen Menschen in Deutschland eine Fahrerlaubnis erhalten. Für 871.286 Personen war es der erste Führerschein, 430.129 Menschen erweiterten ihre bereits bestehende Fahrerlaubnis um mindestens eine Klasse.

Hinzu kommt die Ausstellung von Führerscheinen nach einem Entzug sowie die Umschreibung von ausländischen Fahrerlaubnissen. Jeder Dritte, der erstmals den Führerschein erwarb, war noch nicht volljährig. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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