Intelligentes Packen entlastet Urlaubskasse

Intelligente Beladung des Autos kann die Urlaubskasse entlasten. Bei voll beladenen Fahrzeugen mit Dachgepäckträgern kann sich der Durchschnittsverbrauch um bis zu 50 Prozent erhöhen.

Manchmal fehlt nur noch die Couchgarnitur auf dem Dach: Wer im Sommer auf der Autobahn fährt ist, dem begegnen oft hoffnungslos überladene Autos auf dem Weg in den Urlaub. Doch planloses Bepacken bis zum Gehtnichtmehr ist Verschwendung: Der Spritverbrauch steigt dadurch enorm. Wer sich dagegen beim Packen zurückhält und etwas nachdenkt, entlastet die Urlaubskasse. Hinzu kommt, dass das Gepäck auch zum Sicherheitsrisiko werden kann.

Auf Dachgepäckträger verzichten

Jeder zu voll gepackte Koffer, jede vorsorglich mit ans Mittelmeer genommene Jacke schlägt sich in der Kraftstoffrechnung nieder: Dem ADAC in München zufolge entspricht eine Zuladung von 100 Kilo einem Mehrverbrauch von durchschnittlich 0,2 bis 0,6 Liter auf 100 Kilometern. Da kommt bei einer langen Autoreise einiges zusammen.

Ähnlich wichtig ist die Frage, wo das Gepäck untergebracht wird. Ist der Kofferraum voll, werden gern weitere Staumöglichkeiten wie Dachträger genutzt. «Aber am besten lässt man den Dachgepäckträger daheim», sagt Almut Gaude vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Berlin. «Die Aerodynamik des Wagens geht durch solche Träger komplett den Bach runter» - und damit die Verbrauchswerte in die Höhe.

Windwiderstand reduzieren

Nach ADAC-Angaben kann sich je nach Fahrweise durch Dachboxen oder -träger sowie Ski- oder Fahrradträger der Durchschnitts-Verbrauch um 10 bis 50 Prozent erhöhen. «Werden drei Fahrräder auf dem Dach transportiert, kann sich bei Tempo 100 der Verbrauch um vier Liter auf 100 Kilometern erhöhen», rechnet Gaude vor.

Wer unbedingt Räder mitnehmen will, wird sich mit einem gewissen Mehrverbrauch abfinden. Doch dieser lässt sich begrenzen: «Wenn Räder auf Trägern transportiert werden, sollte man alles demontieren, was zusätzliche Angriffsfläche bietet», rät Marion Steinbach von der Deutschen Verkehrswacht (DVW) in Bonn: Ohne Kindersitz und Packtasche bieten die Fahrräder dem Wind weniger Widerstand.

Schweres nach unten

Eine Alternative sind Heckträger. «Grundsätzlich erhöht ein Dachträger den Verbrauch mehr als einer am Heck des Autos», sagt Sven Janssen vom Automobilclub von Deutschland (AvD) in Frankfurt/Main. Außerdem muss sich der Fahrer mit Heckträger am Auto um mögliche Hindernisse oberhalb des Wagens - etwa Bäume - keine Gedanken machen.

Dachboxen bedeuten in der Regel einen geringeren Mehrverbrauch als herkömmliche Träger. Allerdings sollte nicht der Großteil des Gepäcks darin verstaut werden. «Es ist nicht zu empfehlen, den Wagen zu sehr nach oben zu beladen», sagt Steinbach: Einerseits wächst mit der Höhe die Seitenwindempfindlichkeit. Zudem ändert sich das Fahrverhalten. Schweres gehört daher möglichst weit nach unten. «Bei einem Kombi ist zu beachten, dass die schweren Gegenstände nahe an der Rücklehne platziert werden.»

Luftdruck anpassen

Ohnehin kommt es auf ein sicheres Verstauen an. «Die Gegenstände dürfen nicht lose im Auto herumliegen», sagt Sven Janssen. Bei einer Vollbremsung aus 50 Stundenkilometern wird schon aus einer CD ein gefährliches Geschoss. Nicht vergessen werden darf laut Almut Gaude die Anpassung des Reifenluftdrucks an das erhöhte Gewicht. Hinweise stehen in der Bedienungsanleitung und meist auch auf einem Aufkleber in der Tankklappe. Der angegebene Wert darf auch etwas überschritten werden - das wird mit einer Verringerung des Spritverbrauchs belohnt. (Heiko Haupt, dpa)

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