Erste Tankstellen bieten Bio-Benzin E10 an

Flächendeckend ab Ende März

Die Einführung des neuen Benzin-Kraftstoffes E10 ist an einigen Tankstellen bereits vollzogen worden. Rund 90 Prozent aller Fahrzeuge vertragen den erhöhten Ethanol-Anteil. Der Rest muss sich an den Preisen von Superplus orientieren.

Die Umstellung auf das neue Bio-Benzin E10 in Deutschland hat begonnen. Marktführer Aral beziehe seit Anfang der Woche E10 und befülle damit nach und nach die Zapfsäulen in den östlichen Bundesländern, bestätigte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Bochum. Esso, Shell, Total und Orlén arbeiten ebenfalls mit Hochdruck an der Einführung des Kraftstoffs mit bis zu zehn Prozent Ethanol-Anteil.

Zunächst Vermischung an den Zapfsäulen

Der Kraftstoff E10 kann seit Jahresbeginn verkauft werden, doch müssen die Mineralölkonzerne und die mittelständischen Tankstellenbetreiber zunächst ihre Stationen umrüsten. Der angestrebte Ethanol-Anteil von maximal zehn Prozent wird erst nach einiger Zeit erreicht, weil der neue Sprit sich in den Tanks der Tankstellen mit älterem Benzin mit niedrigerem Ethanol-Anteil vermischt.

Preislich zeichnet sich ab, dass E10 ebenso viel kosten wird wie das bisherige Superbenzin mit maximal fünf Prozent Ethanol. Der bisherige Kraftstoff wird an den Aral-Tankstellen mit E10 nun um fünf Cent je Liter teurer verkauft - und damit zum Preis von Super Plus.

Informationen bei den Herstellern

Die Ölkonzerne sind verpflichtet, einen bestimmten Anteil von Bio-Kraftstoffen aus erneuerbaren Rohstoffen zu verkaufen; andernfalls drohen hohe Strafen. Daher fördern sie den Absatz von E10 und verteuern das Benzin mit geringerem Ethanol-Anteil. Wir sich die Preise letztlich genau gestalten, wird jedoch erst zu sehen sein, wenn E10 gegen Ende März flächendeckend in ganz Deutschland unter Wettbewerbsbedingungen angeboten wird.

Rund 90 Prozent der in Deutschland zugelassenen Autos vertragen das Benzin mit dem erhöhten Ethanol-Anteil. Für die übrigen zehn Prozent müssen die Tankstellen eine Ausweichsorte bereithalten. Autofahrer können sich bei den Herstellern ihrer Fahrzeuge und im Internet darüber informieren, ob ihr Auto E10 verträgt. (dpa)

Vorheriger ArtikelSparmobil statt Spaßmobil
Nächster ArtikelProduktionsjubiläum für Opel Meriva
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden