Blitzeis-Gefahr am Wochenende

Regen und kalter Boden können in den kommenden Tagen für spiegelglatte Straßen sorgen. Wer fahren muss, sollte wissen, wie er reagieren muss.

Wegen der für das Wochenende vorher gesagten Minustemperaturen und Niederschläge hat der Auto Club Europa (ACE) vor Blitzeis gewarnt. Das sei das gefährlichste Wetter im Winter, unterstrich der Autoclub: Innerhalb weniger Minuten kann Regen bei solchen Wetterlagen verwandelt Regen die kalte Fahrbahn binnen Minuten in eine spiegelglatte Fläche. Fußgänger rutschen auf den Bürgersteigen, Autos verkeilen sich in Massenkarambolagen.

Richtige Reaktion ist lebenswichtig

In der Tat gehört Eis auf der Straße zu den schwierigsten Situationen, die im Straßenverkehr vorkommen können. Auf dem glatten Untergrund werden Bremsungen zu Nervenspielen und der Wagen kann blitzschnell aus der Spur geraten.

Die richtige Reaktion kann in solchen Situationen den Unterschied zwischen «gerade nochmal gutgegangen» und Unfall bedeuten. Aber was ist die richtige Reaktion? Das hängt davon ab, ob der Wagen mit ABS ausgerüstet ist oder nicht, erläutert ADAC-Mann Andreas Hölzel: Gerät ein Auto mit ABS auf Schnee oder Glatteis ins Schlingern, muss die Bremse voll durchgetreten werden, so Hölzel.

Bei einem Fahrzeug ohne ABS heiße es dagegen «runter von der Bremse». Dann wird ausgekuppelt, gefühlvoll gegengelenkt und erst dann vorsichtig gebremst, wenn der Wagen wieder in der Spur ist. Der Grund: Ohne Anti-Blockier-System blockieren die Räder auf Eis blitzschnell, der Wagen ist dann nicht mehr lenkbar.

Erste Regel bei Glatteis ist aber: langsam fahren und Abstand halten. Der Bremsweg erhöht sich nicht nur, sondern er vervielfacht sich. «Wenn Sie mit 50 Stundenkilometern fahren und eine Vollbremsung machen, müssen Sie bei trockener Straße mit einem Bremsweg von 11 Metern rechnen», erläutert Hölzel. Bei regennasser Fahrbahn seien es schon etwa 20, bei Schnee 37 und bei Eisglätte rund 100 Meter. Für die Länge des Bremsweges spiele die Frage, ob ein Auto ABS hat oder nicht, keine entscheidende Rolle.

Wer sich bei Schnee und Eis hinters Steuer setzt, unternimmt nach Andreas Hölzels Worten am besten zunächst auf einer wenig befahrenen Straße einige Bremsversuche. «Dann kann er besser einschätzen, wie das Auto reagiert.» Für den Sicherheitsabstand bei Glatteis gibt es keine Faustregel. «Er sollte aber in jedem Fall deutlich höher sein als bei einer trockenen Straße.» (dpa)

Keine Beiträge vorhanden