Blind vor Liebe

Erhöhte Wildunfall-Gefahr

Autofahrer müssen in Waldgebieten derzeit besonders vorsichtig unterwegs sein. Die Brunftzeit verführt die liebestollen Rehe zu ungewöhnlichen Aktionen.

Wegen der Brunftzeit müssen Autofahrer momentan in Waldgebieten besonders stark mit Wild auf der Straße rechnen. Auch tagsüber springen die Tiere plötzlich aus dem Wald auf die Fahrbahn, warnt der Deutsche Jagdschutz-Verband in Bonn. Das verlange von allen Verkehrsteilnehmern erhöhte Aufmerksamkeit.

Kilometerlange Treibjagd

«Der Paarungswille macht die Tiere blind vor Liebe», erläutert Verbandspräsident Jochen Borchert. Ist ein Rehbock auf Brautschau, treibe er seine Angebetete oft kilometerweit durch Feld und Wald. Dabei geht die Hatz auch über Straßen, die viele Reviere durchschneiden. Je mehr Böcke im Revier sind und je heißer die Tage, desto intensiver sei dieses «Vorspiel». Rehwild verliere in der Paarungszeit seine natürliche Scheu.

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden kamen im Jahr 2008 insgesamt 27 Verkehrsteilnehmer bei Unfällen mit Wild ums Leben. 2600 wurden verletzt. Die Statistik des Jagdschutz-Verbands verzeichnet für das Jagdjahr 2007/2008 mehr als 200.000 bei Kollisionen mit Fahrzeugen getötete Rehe. (dpa/tmn)

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