Autoverkäufer informieren nur unzureichend

Optionale Sicherheitstechnik

Autokäufer in Deutschland dürfen bei der Sicherheitstechnik nicht auf den Verkäufer hoffen. Im europäischen Vergleich schnitt Deutschland noch am besten ab.

Autoverkäufer informieren Kaufinteressenten offenbar nur unzureichend über optionale Fahrzeug-Sicherheitstechnik. Einem Test des ADAC in München zufolge wies knapp die Hälfte der Verkäufer in Deutschland (47 Prozent) die Kunden im Verkaufsgespräch nicht auf den lebensrettenden Schleuderschutz ESP hin. Sie offerierten stattdessen lieber andere Extras. Wären alle Fahrzeuge mit ESP ausgestattet, könnten 80 Prozent dieser Unfälle vermieden werden. Das bedeutet: Es gäbe in Deutschland 500 Verkehrstote weniger pro Jahr, in ganz Europa sogar 4000. Europaweit ist derzeit weniger als die Hälfte aller Autos mit ESP ausgestattet, in Deutschland sind es immerhin schon 77 Prozent.

Beste Beratung bei Fiat und Peugeot

Den dürftigsten Service boten den Testkäufern nach Angaben des Automobilclubs die Verkäufer bei Honda, Volkswagen, Renault, Toyota und Ford. Am besten beraten wurden sie bei Fiat und Peugeot. Im europäischen Vergleich schnitt Deutschland allerdings noch am besten ab: In anderen Ländern sei ESP bei den untersuchten Händlern gar kein Thema gewesen. Für den EuroTest «ESP im Autohandel» wurden in 50 europäischen Städten bei Händlern von zehn verschiedenen Automarken 500 Verkaufsgespräche geführt.

Insgesamt haben in Deutschland 70 Prozent der Händler den Test mit Noten von sehr gut bis ausreichend bestanden. Europaweit lag die Quote bei 43 Prozent. Weiteres alarmierendes Ergebnis dieser Studie: Die Preisdifferenzen in Europa sind extrem. Kostet ESP für den Fiat Punto in Italien 200 Euro, so sind es in den Niederlanden 695 und in Deutschland 500 Euro. (AG/dpa/gms)

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