Auslandsfahrten: Leichtsinn rächt sich

Autofahrer nehmen die Straßenverkehrsgesetze ihres Reiselandes allzu oft auf die leichte Schulter. Wer die Bestimmungen des Urlaubsziels nicht kennt, riskiert hohe Bußgeldforderungen.

Wer mit dem Auto ins Ausland reist, kommt dort häufig in Konflikt mit dem geltenden Recht. Dass der Urlaub gleich zu Beginn wegen eines Bußgelds für überhöhte Geschwindigkeit getrübt wird, gehört zu den Klassikern ärgerlicher Reiseerfahrungen. «Gar kein Tempolimit auf Autobahnen gibt es praktisch nur in Deutschland», sagt Katja Frisch, Tourismusexpertin beim ADAC in München. «In der Regel gilt eine Grenze von 110 oder 130 Stundenkilometern.» Einige Länder verstehen bei Verstößen absolut keinen Spaß: In Norwegen etwa zahlen Temposünder mindestens 400 Euro, wenn sie 20 Stundenkilometer zu schnell waren, in Spanien bis zu 300 Euro.

Unterschiedliche Promillegrenzen

Auch Alkohol am Steuer kommt Touristen oft teuer zu stehen. «Da gelten schon in Europa ganz unterschiedliche Promillegrenzen», warnt Katja Frisch. «Tschechien, Ungarn und Kroatien zum Beispiel bestehen auf 0 Promille.» In Großbritannien seien zwar 0,8 Promille erlaubt, dafür kann das Bußgeld bei einer Überschreitung bis zu 7200 Euro betragen. Auch andere Verkehrsdelikte können richtig ins Geld gehen, warnt Katja Frisch: «Wer in Griechland ein Überholverbot missachtet, riskiert bis zu 355 Euro.»

Ein Licht aufgehen sollte Autourlaubern auch beim Thema Scheinwerfer: Die müssen in allein 18 Ländern auch tagsüber eingeschaltet sein. «Das gilt auch für klassische Urlaubsreiseziele wie Österreich, Italien, Dänemark und Slowenien, ist aber in vielen Köpfen noch nicht angekommen», sagt Frisch. Ähnlich sei es mit dem Thema Warnwesten, die in vielen Ländern bei Unfällen oder Pannen vorgeschrieben sind - zum Beispiel in Österreich, Belgien und Spanien. Und auch in dem Fall gilt: Die Verkehrshüter bitten zur Kasse - Verstöße werden mit bis zu 120 Euro geahndet. Und nur weil Urlaubszeit ist, drücken die wenigsten Polizisten ein Auge zu. (dpa)

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