Neue Talente und gewohnte Qualität

Kawasaki ER-6n ABS

Beliebt war die ER-6n von Kawasaki schon immer. Die neue Optik wertet das traditionell zuverlässige Einsteiger-Motorrad deutlich auf.

Von Heiko P. Wacker

Mit markanterer Optik rollt die Kawasaki ER-6n seit ihrer Modellpflege über die Straßen. Die 6695 Euro teure, zweizylindrige Japanerin wirkt zudem erwachsener, selbstsicherer und trainierter. Wo die Vorgängerin noch auf weiche und rundere Formen setzte, rückt die bei Einsteigern so beliebte neue Maschine in die Nähe der frechen Z-Modelle von Kawasaki. Beibehalten wird indes der auffällige Doppelscheinwerfer mit dem darüber schwebenden Cockpit, während hinten ein neues LED-Rücklicht zum Einsatz kommt.

Unveränderter Antrieb

Weitestgehend unverändert bleibt der 649 ccm große Antrieb, der nach wie vor 53 kW/72 PS abliefert sowie ein maximales Drehmoment von 66 Nm bei 7000 Umdrehungen locker macht. Dafür wurde jedoch die Abstimmung modifiziert, was für einen besseren Durchzug aus niedrigen sowie eine leichtere Fahrbarkeit bei mittleren Drehzahlen sorgt. Die neue Abstimmung spürt man im Stadtverkehr und beim Verbrauch, der selbst bei moderat sportlicher Fahrweise kaum je über fünf Liter klettert. Wer ein wenig vorausschauend unterwegs ist, kann auch deutlich günstiger reisen, so dass in Kombination mit dem ohnehin größeren Tank, in den nun 15,5 Liter passen, Distanzen von weit über 300 Kilometern möglich sind.

Erfreuliche Neuigkeiten gibt es auch in Sachen Fahrwerk. Denn um den ohnehin recht kompakten Paralleltwin schmiegt sich nun ein leichterer Stahlrohrrahmen mit dünnerem Querschnitt, was dem Handling entgegenkommt.
Folglich wedelt die ER-6n mehr um die Ecken, als dass sie fährt - das erleichtert Einsteigern die ersten Kilometer, macht aber auch dem «Alten Hasen» jede Menge Laune. Wegen der geringen Sitzhöhe von 78,5 Zentimetern kommt die Maschine vor allem kürzer gewachsenen Zeitgenossen entgegen. Im Umkehrschluss wird der Kniewinkel für Menschen jenseits von 1,85 Metern auf langen Strecken etwas anstrengend. Abhilfe schafft hier eine geänderte Sitzbank aus dem Zubehörprogramm.

Problemloses Fahrverhalten

Agil und spritzig Foto: Kawasaki

Ihr problemloses Fahrverhalten hat die komfortabel abgestimmte Kawasaki von ihrer Vorgängerin geerbt. Auch in Sachen Bremsanlage gibt es bei der 650er nichts zu meckern. Schon im Normalbetrieb überzeugen die drei Bremsscheiben mit guter Wirkung und ordentlicher Dosierbarkeit, während für brenzlige Situationen oder sportive Momente ein serienmäßiges ABS an Bord ist.

In der Summe betrachtet ist die in den Farben Schwarz-Metallic, Weiß und Orange erhältliche ER-6n ein durchaus verlockendes Angebot. Für die verkleidete Variante mit dem Namen ER-6f werden 7095 Euro fällig. Kawasaki hat bei dem schmal bauenden Zweizylinder die konstruktiven Vorteile konsequent ausgenutzt, um ein ebenso fahraktives wie leicht zu bedienendes Motorrad auf die Räder zu stellen, das dank ABS über zeitgemäße Sicherheitsreserven verfügt. (mid)

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