Honda CBF 1000: Überzeugender Allrounder

Die Honda CBF 1000 gehört zwar nicht zu den Neuheiten der Saison. Doch mit ihren Allround-Eigenschaften ist sie für all jene eine Option, die sich über den Neukauf eines Motorrades Gedanken machen.

Von Frank Mertens

Wer sich zu Beginn der neuen Motorrad-Saison mit dem Gedanken an einen Neukauf trägt, der sollte sich auf jeden Fall auch die Honda CBF 1000 anschauen. Der Allrounder gehört zwar nicht zu den Neuheiten, doch sie bietet ein perfektes Preis-Leistungsverhältnis. Honda bietet die CBF 1000 inklusive CBS/ABS für attraktive 9090 Euro an.

Platz zwei hinter BMW

Ein Angebot, dem sich im zurückliegenden Jahr in Deutschland 4812 Motorradfahrer nicht entziehen konnten. Hinter der BMW R 1200 GS (7150 Einheiten) gehörte die Honda damit zu den meistverkauften Maschinen auf dem heimischen Markt. Und die Erfolgsfahrt der CBF 1000 scheint sich auch in diesem Jahr fortzusetzen. Allein im Februar entschieden sich 503 Käufer für die Japanerin. Nur die BMW konnte in diesem Monat mehr Käufer gewinnen, 640 nämlich. Für die neue 1250er Bandit von Suzuki, die neue Konkurrentin der Honda, entschieden sich 363 Käufer. Mal sehen, wie sich die Statistik Ende des Jahres darstellt.

Das Cockpit der Honda CBF 1000 Foto: Werk

Doch was macht die Honda nun so attraktiv? Dass ist weniger ihr Aussehen. Denn die 1000er ist keine Maschine, die einen allein schon beim Anblick in Verzücken geraten lässt. Nein, sie sieht nicht schlecht aus. Das nicht. Aber Emotionen weckt sie halt auch nicht. Doch bereits beim Platz nehmen erahnt man, dass die Honda eine Maschine ist, auf der man sich auch auf längeren Strecken wohl fühlen kann - und das auch als größerer Fahrer jenseits der 1,80 Meter. Auf der in drei Stufen in der Höhe zu verstellenden Sitzbank - leider eine etwas mühevolle Prozedur, für die zudem Werkzeug notwendig ist - kann man bequem Platz nehmen. Unschön ist allerdings, dass bei der Sitzverstellung eine Lücke zwischen Tank und Polster entsteht - so etwas muss nicht sein.

Unprätentiöser Auftritt

Die Seitenansicht der Honda CBF 1000 Foto: Werk

Die Halbschalenverkleidung der CBF 1000 fügt sich optisch gut ins Erscheinungsbild der fast schon filigran wirkenden Maschine ein. Allein schon dieser unprätentiöse Auftritt der CBF 1000 schafft Vertrauen, vor allem bei den Wiedereinsteigern und Aufsteigern in eine höhere Kubikzentimeterklasse. Für sie ist die CBF wie gemacht. Wenn schon das Aussehen der 1000er nicht begeistern kann, dann sind es aber auf jeden Fall die inneren Werte, die aufhorchen lassen. Und von denen hat die Honda ein Menge. Der Vierzylinder-Motor mit geregeltem Katalysator - er erfüllt natürlich die Abgasrichtlinie Euro 3 - kommt direkt aus der Hochleistungssportlerin Fireblade. Doch während dort 172 PS werkeln, sind es bei der CBF 1000 nur 72 kW/98 PS.

Zu wenig? Natürlich nicht. Diese Leistung reicht aus, um genügend Fahrspaß zu haben. Egal, mit welcher Drehzahl man die mit einem gut arbeitendem Sechsganggetriebe ausgestattete CBF 1000 auch gerade bewegt, sie setzt die Anweisung des Fahrers ohne Murren und Anstrengungen in Vortrieb um. Mit dieser kultivierten Art verschafft sich die Honda schnell Freunde.

Glänzendes Handling

Auf der Honda CBF 1000 kann auch ein Sozius bequem mitffahren Foto: Werk

Die Honda entfaltet ein maximales Drehmoment von 93 Nm, das bei 6500 Umdrehungen anliegt. Selbst unterhalb dieser Drehzahlmarke hat man nie das Gefühl, zu wenig Dynamik zu besitzen. Die harmonische Kraftentfaltung ist dann auch eine der großen Stärken der Honda. Das zeigt sich insbesondere dann, wenn man aus den Kurven heraus beschleunigt - hier befindet sich die CBF 1000 so richtig in ihrem Element. Das tut die 100er vor allem auch wegen ihrer glänzenden Handlingeigenschaften.

Das Fahrwerk wurde von den Honda-Ingenieuren hervorragend abgestimmt. Einen ganz wichtigen Teil zu diesen guten Fahreigenschaften trägt vor allem die Bereifung bei. Auf den 17 Zoll-Felgen ist die Honda vorn mit 120er- und hinten mit schlanken 160er-Reifen unterwegs. Sie sorgen für ein ausgesprochen neutrales und im Zusammenspiel mit den Federelementen (Federweg vorn und hinten 120 mm) für ein durchaus komfortables Fahrverhalten.

Überzeugendes Bremssystem

Die Bremsen der Honda CBF 1000 sorgen für gute Verzögerungswerte Foto: Werk

Eine der besonderen Stärken der Honda liegt daneben in ihren Bremsen, genauer gesagt am Combined-Bremssystem und dem ABS. Das Zusammenspiel der Komponenten sorgt für ausgesprochen gute Verzögerungswerte. Am Vorderrad kommt eine 296 mm große Doppelscheibenbremse mit Dreikolbenzangen und hinten eine 240 mm große Einscheibenbremse mit einem Einkolbenzangen zum Einsatz. Wer einmal in einer Notsituation mit diesem System bremsen musste, hat absolutes Vertrauen in die Honda-Bremsen. Sie sind schlicht Referenzklasse. Für den Alltag schafft das ein hohes subjektives Sicherheitsempfinden.

Und wie schaut es mit dem Verbrauch der Honda (Tankvolumen 19 Liter) aus? Er liegt bei rund 5,8 Litern auf 100 km - ein akzeptabler Wert. Wer mit der CBF 1000 auf Tempo aus ist, für den endet das Vergnügen bei knapp unter 230 km/h. Doch richtig Spaß bringt das nicht, auch wegen des Verkleidungsscheibe, deren Windschutz besser sein könnte. Doch das ist nur ein Marginalie. Das Gesamtpaket der Honda CBF 1000 überzeugt. Wer sich für diese Maschine entscheidet, kann kaum was falsch machen.

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