Die Erwartungen an Tesla und Firmenchef Elon Musk waren hoch. Doch erfüllt wurden sie nicht. Die Donnerstagabend enthüllte Version D des bisherigen Topmodells S verfügt über Allradantrieb.
Der US-Elektroautopionier Tesla hat eine erweiterte Modellreihe vorgestellt - die zuvor hochgeschraubten Erwartungen an eine Weltsensation jedoch enttäuscht. Firmenchef Elon Musk enthüllte am Donnerstagabend (Ortszeit) eine "D" getaufte neue Version des bisherigen Top-Modells "S". Wichtigste Neuerung: ein Allradantrieb, der für eine besonders rasante Beschleunigung des Sportwagens sorgt.
Neben der E-Maschine über der hinteren Achse haben die Allrad-Versionen der Elektro-Limousine einen zweiten E-Motor über der Vorderachse, der die Vorderräder antreibt. Damit sprintet das Model S in der Performance-Version in 3,2 Sekunden und damit eine Sekunde schneller auf 100 km/h als die Version mit einer angetriebenen Achse. Bei den beiden Standard-Model S erhöht sich die Reichweite um rund 16 Kilometer (10 Meilen). Der neue Antrieb dürfte auch im SUV Model X eingesetzt werden.
Assistenzsysteme mit an Bord
Musk hatte die Erwartungen kräftig angeheizt: Vor einer Woche kündigte er die Präsentation im Kurznachrichten-Dienst Twitter mit einer mysteriösen Botschaft an. Es sei an der Zeit, das "D" zu enthüllen - und noch etwas anderes. Danach wurde unter anderem spekuliert, der Buchstabe könne für "Driverless" stehen und Tesla vor einem Durchbruch beim autonomen Fahren.
Allerdings handelt es sich dabei nur um ein neues Assistenzsystem, das mit Kamera- und Radar-Überwachung das Auto in der Spur und Abstand zum Vordermann hält. Tesla wagt mit dem neuen System auch einen Vorstoß, den es so in der Serienproduktion noch nicht gibt: Der Fahrer muss beim Model S die Hände nicht mehr zwingend am Lenkrad haben. Und wenn der Fahrer blinkt, wechselt das Auto die Spur von allein. Man werde an die Grenze dessen gehen, was sicher und rechtlich erlaubt sei, sagte Musk laut Automotive News. In den nächsten zwei oder drei Monate soll die Software bei neuen Autos aufgespielt werden. Ein vollautonomes Auto werde Tesla in fünf oder sechs Jahren haben, so Musk. (dpa/SP-X)