Suzuki Grand Vitara: Ende nicht nur im Gelände

SUV alter Schule

Suzuki Grand Vitara: Ende nicht nur im Gelände
Ein Suzuki Grand Vitara aus dem Jahr 2013. © Suzuki

Der mittlerweile abgelöste Suzuki Grand Vitara ist ein Geländewagen alter Schule. Allerdings müssen auch im Alter Unannehmlichkeiten des japanischen SUV hingenommen werden.

Permanenter Allradantrieb, Geländereduktion, sperrbares Mitteldifferential, Leiterrahmen: Die technischen Eckdaten des Suzuki Grand Vitara machen klar, dass es sich nicht um ein weichgespültes SUV handelt, sondern um einen Geländewagen. Ein gewisses Maß an Komfort bietet er trotzdem, wobei man nicht zu viel erwarten sollte. Leider gilt das auch für die Zuverlässigkeit.

Schwachpunkte Ölverlust und mangelnde Bremsen

Der «TÜV-Report» hat den Grand Vitara zuletzt 2013 unter die Lupe genommen. Bei Achsen, Antriebswellen und Lenkung machten die Prüfer immerhin wenige Probleme aus. Leider fällt er aber durch überdurchschnittlich hohen Ölverlust an Motor und Getriebe auf. Auch die Bremse, insbesondere an der Hinterachse, verzögert nach einigen Jahren nicht mehr optimal. Der Verschleiß der Bremsscheiben ist ebenfalls recht hoch.

Bleiben Grand Vitaras mal liegen, beruht das laut dem ADAC bei Diesel-Modellen der Baujahre 2006 bis 2007 öfter auf defekten Turboladern. Defekte Anlasser sorgten bis 2008 für Ärger, entladene Batterien bis zum Baujahr 2009. Von diversen Rückrufen war der Suzuki ebenfalls betroffen. Der größte betraf einen defekten Gummiflansch an Dieselmodellen, die zwischen Juni 2005 und Mai 2008 gebaut wurden. Dadurch kam es zu Lecks am Ladeluftsystem.

Suzuki Grand Vitara als V6 zum Jubiläum

Als Zwei- und als Fünftürer mit 44 Zentimetern mehr Länge war der Grand Vitara der zweiten Generation erhältlich, das Cabrio gab es nur bis 2003 in der ersten Generation. Viel Ladevolumen bietet keine der beiden Versionen (184 bis 964 Liter), wobei der Fünftürer auf den Vordersitzen und auf der Rückbank akzeptable Platzverhältnisse bietet. Der Federungskomfort ist auch eher typisch für einen Geländewagen, der permanente Allradantrieb gehört stets zum Serienpaket.

Die volle Geländetauglichkeit bekommt man indes nur mit den größeren Benzinern (2,0 und 2,4 Liter Hubraum) oder dem 1,9-Liter-Diesel. Die Leistung betrug 103 kW/140 PS, 122 kW/166 PS und beim Diesel 95 kW/129 PS. Der kleine 1,6-Liter-Ottomotor mit 78 kW/106 PS kommt ohne sperrbares Mitteldifferential und ohne Geländeuntersetzung. Einen besonderen Höhepunkt bot Suzuki zwischen 2008 und 2010 mit dem Sondermodell «20 Jahre» an. Es verfügte über 171 kW/232 PS aus einem V6-Benziner mit 3,2 Litern Hubraum.

Suzuki Grand Vitara ab 5000 Euro

Rund 5000 Euro müssen Interessenten laut Schwacke für einen dreitürigen Grand Vitara 1.9 DDiS Club von 2005 mit etwa 174.200 Kilometern Laufleistung einkalkulieren. Der Fünftürer kostet etwa 900 Euro mehr. Wer es jünger mag, bekommt dasselbe Modell in der Comfort-Ausstattung von 2010 für etwa 11.000 Euro, für den Fünftürer sind dann mindestens rund 12.950 Euro zu zahlen (96.200 Kilometer).

Der kleine Benziner 1.6 Club kostet laut der Schwacke-Liste etwa 6000 Euro, wenn er von 2006 stammt, drei Türen hat und etwa 117.200 Kilometer gelaufen ist. Die Version Grand Vitara 2.4 Comfort von 2010 wird mit 9900 Euro gelistet (69.200 Kilometer). Für den Grand Vitara 2.0 Comfort Limited von 2009 werden laut Schwacke 10.650 Euro fällig (81.200 Kilometer). (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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