Suzuki gesteht Unregelmäßigkeiten bei Verbrauchstests

Mitsubishi-Präsident tritt zurück

Suzuki gesteht Unregelmäßigkeiten bei Verbrauchstests
Auch bei Suzuki wurde getäuscht © dpa

In Japan hat nach Mitsubishi mit Suzuki ein zweiter Autohersteller nicht zulässige Testverfahren zugegeben. Der Fall betreffe laut dem Hersteller nur in Japan hergestellte Fahrzeuge.

Nach Mitsubishi muss auch Suzuki Unregelmäßigkeiten bei Verbrauchstests einräumen. Der japanische Kleinwagenspezialist gab am Mittwoch zu, ein Testverfahren eingesetzt zu haben, dass in Japan nicht zulässig sei. Zugleich betonte der Konzern aber, die Daten seien nicht gefälscht worden, auch müssten die Verbrauchsangaben für die Fahrzeuge nicht korrigiert werden. Der Fall betreffe nur in Japan verkaufte Autos, betonte der Autobauer.

«Ich entschuldige mich sehr dafür, dass wir die Verbrauchsdaten in einer Weise gesammelt haben, die nicht den Regeln in Japan entsprechen», sagte Firmenchef Osamu Suzuki in Tokio. Er betonte aber, dass die Abweichungen bei Verbrauchswerten innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen lägen und nicht geändert werden müssten. Suzuki widersprach auch Vorwürfen, dass mit den regelwidrigen Tests bessere Verbrauchswerte erzielt werden sollten. Insgesamt sind 16 Automodelle betroffen.

Wechsel an der Spitze von Mitsubishi

Zuvor hatte bereits der Konkurrent Mitsubishi Motors eingeräumt, bei Verbrauchstests getrickst zu haben und war dadurch in die Krise gerutscht. Dabei ging es um Kleinstwagen-Modelle, die Mitsubishi Motors seit 2013 auch für Nissan produziert. Solche Autos haben einen Hubraum bis 660 Kubikzentimeter und sind in Japan steuerbegünstigt. Im Nachgang kündigte der japanische Renault-Partner Nissan Motor an, bei Mitsubishi einzusteigen.

Dort hat der Skandal nun auch personelle Konsequenzen. Wegen der Manipulationen will der Präsident des japanischen Autobauers Mitsubishi Motors zurücktreten. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wird Tetsuro Aikawa bei der Hauptversammlung am 24. Juni seinen Hut nehmen. Medienberichten zufolge könnte Mitsubishis Vorstandschef Osamu Masuko vorübergehend Aikawas Aufgaben mit übernehmen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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