Neue SUVs: Von Ford Puma bis Aston Martin DBX

Neue SUVs: Von Ford Puma bis Aston Martin DBX
So sieht der DBX aus, das erste SUV von Aston Martin. © Aston Martin

Erstmals wurden in diesem Jahr mehr als eine Million SUVs neu zugelassen. Ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. Entsprechend kommen immer neue Modelle auf den Markt.

Zu den Neuheiten gehören dabei Modelle wie der Ford Puma oder auch der neue Mercedes GLA. Der Trend zu den SUVs führt indes auch dazu, dass es für die Hersteller immer schwerer wird, die strengen CO2-Grenzwerte von 95 g/km bis 2021 zu erreichen. Entsprechend müssen die Autobauer ihre SUVs verstärkt elektrifizieren. Wir haben eine Übersicht von kleinen, günstigen bis großen Modellen zusammengestellt.

Mini-SUV

Ford hat sich so konsequent wie kaum ein anderer Hersteller dem SUV verschrieben. Und das nicht nur in den USA: Mit dem Puma bringt die Europa-Zentrale des Konzerns Anfang des Jahres zu Preisen ab 23.350 Euro einen Mini-Crossover auf die Straße, der als sportliche und edle Alternative zum bereits mehrere Jahre mit mäßigem Erfolg angebotenen Ecosport positioniert wird. Außer mit einem dynamischen Äußeren punktet der Fünftürer auf Fiesta-Basis auch mit inneren Werten in Form eines cleveren Kofferraumkonzepts mit riesiger, abwaschbarer Ladewanne, die den Ford zu einem der praktischsten Modelle auf dem Markt der kleinen Crossover machen dürfte.

Der neue Ford Puma. Foto: Ford

Konkurrenz erhält der Puma von einer der etablierten Kräfte im Segment: Mit dem ersten Captur hat es Renault 2013 auf Anhieb in die europäischen und deutschen Pkw-Bestsellerlisten geschafft. Die zweite Generation sieht nun der ersten frappierend ähnlich, fällt aber um mehr als zehn Zentimeter länger aus, was vor allem dem Kofferraum zugutekommt. Viel getan hat sich bei den Assistenzsystemen – dank einer neuen Elektronik-Architektur wächst ihre Zahl, sogar ein selbstfahrender Autobahn-Assistent ist zu haben. Als Neuheit im Antriebsangebot kommt ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 100 PS zum Einsatz, den es auch in einer LPG-Variante geben wird.

Später im Jahr folgt außerdem eine Ausführung mit Plug-in-Hybridantrieb. Mit dem Juke geht Anfang des Jahres auch gleich ein enger Verwandter des Franzosen an den Start. Die erste Generation schockte noch mit polarisierender Optik, bei der zweiten fällt das Design schon deutlich braver aus. Auch darüber hinaus gibt sich das Mini-SUV erwachsener, legt in der Länge und beim Platzangebot zu. Unter der Haube gibt es zum Start nur ein Angebot: Der Einliter-Dreizylinder mit Turbo leistet 117 PS und kostet ab 19.000 Euro.

Kompakt-SUV

Der Mercedes GLA ist in jedweder Beziehung gewachsen. Foto: Daimler

Auch eine Klasse höher meldet Nissan Ambitionen an. Schließlich hat der erste Qashqai 2006 die Klasse der kompakten Crossover begründet. Während das Design eher vorsichtig modernisiert wird, ziehen unter der Haube wohl Hybridantriebe ein, darunter möglicherweise auch eine Plug-in-Variante von Allianzpartner Mitsubishi. Aufgerüstet wird auch bei den Assistenzsystemen – unter anderem erhält der Autobahn-Pilot ein Update.

Einige Preisklassen höher erfährt auch der Mercedes GLA eine Modernisierung. Die neue Generation bleibt dem dynamischen Grundstil des Vorgängers treu, legt nun aber mehr Wert auf Raumökonomie. Die Kraft für Alltag und Abenteuer liefern zunächst die bekannten Motoren: Als Benziner gibt es zum Marktstart am Jahresbeginn zunächst den GLA 200 mit 1,3 Litern Hubraum und 163 PS für rund 33.000 Euro. Als Diesel sind der 200d und der 220d mit einem 2,0-Liter mit 150 PS oder 190 PS vorgesehen. Später folgt eine Elektrovariante, die jedoch als eigenständiges Modell unter der Bezeichung EQA auf den Markt kommt.

Während Nissan und Mercedes mit ihren Modellen den Erstwagenkäufer im Visier haben, lockt Mazda mit dem MX-30 betont Menschen, die ein Kurzstreckenauto für die Stadt suchen. Die Japaner positionieren ihr erstes E-Modell konsequent als Zweitwagen, ihrer Einschätzung nach rund 140 PS Motorleistung genauso wie 200 Kilometer Reichweite. Als netten Design-Gag gibt es hinten angeschlagene Fondtüren, Türverkleidungen aus recycelten Plastikflaschen und eine mit Kork ausgelegte Mittelkonsole. Die Preise für das gut ausgestattete Einführungsmodell starten in der ersten Jahreshälfte bei 34.000 Euro.

Mittelklasse-SUV

Das Segment der mittelgroßen SUV ist in Deutschland traditionell eher schmal besetzt. Zu den Traditionsmodellen zählt der Nissan X-Trail, der in der noch aktuellen Generation endgültig vom Offroader zum geräumigen Familienmobil geworden ist. Auch die Neuauflage orientiert sich stark am Technikbruder Qahsqai, addiert aber noch eine dritte Sitzreihe und einen größeren Laderaum dazu. Viel Neuheiten-Konkurrenz droht dem Nissan im kommenden Jahr nicht, möglicherweise jedoch schickt Kia die Neuauflage des Sorento ins Rennen. Vielleicht sogar mit Brennstoffzellentechnik an Bord.

Oberklasse-SUV

Während der kleine Puma das untere Ende der künftigen Ford-SUV-Palette markiert, schließt die zweite 2020er-Neuheit das Produktangebot krönend ab. Der Explorer fährt mit 5,05 Metern Länge in der gleichen Klasse wie Audi Q7, BMW X5 und Mercedes GLE, dürfte aber deutlich günstiger zu haben sein (ab 74.000 Euro). Zumindest, wenn man Ausstattung und Antrieb in Relation setzt. Letzterer ist immer ein 450 PS starken Plug-in-Hybrid, gekoppelt an Allradantrieb und Automatik. Bei allen Explorer-Modellen ist – neben großen 20-Zoll-Rädern – eine umfangreiche Sicherheitsausstattung Serie. Unter anderem sind immer ein Parkassistent, die Notbremsfunktion (auch beim Rückwärtsfahren), der Abstands-Tempomat mit Stop-and-Go-Funktion, Tempolimit-Erkennung und Spurhalter und ein Ausweichassistent, der mit gezielter Lenkunterstützung spontane Spurwechsel sicherer machen soll, an Bord.

Während sich der Ford trotz seines Preises verkaufen muss, braucht ein anderes Oberklasse-SUV weniger finanzielle Rücksicht zu nehmen. Als einer der letzten Sportwagenhersteller hat sich Aston Martin bislang dem Trend zum SUV verweigert. Damit ist es im zweiten Quartal 2020 vorbei, wenn der DBX an den Start geht und gegen Porsche Cayenne Turbo oder Lamborghini Urus antritt. Mit dem von Mercedes-AMG zugelieferten 4,0-Liter-V8 und 405 kW/550 PS nebst Neungang-Automatik und natürlich Allradantrieb fährt er in einer ähnlichen Leistungsklasse, die Preisliste für den Allrader startet bei knapp 200.000 Euro und damit ebenfalls in ähnlichen Gefilden.

Geländewagen

Der Land Rover Defender kostet knapp unter 50.000 Euro. Foto: Land Rover

Während das SUV-Segment immer weiter wächst, ist die Klasse der echten Geländewagen eher in umgekehrte Richtung unterwegs. Zu den letzten Vertretern zählt das Offroad-Urgestein Defender, das dank einer Neuauflage 70 Jahre nach seinem Debüt wieder jung und modern wirkt. Puristen werden den neuen, Pkw-haften Stil hassen, SUV-Fahrer mit Sinn für Handfestes dürften ihn lieben.

Die Änderungen sind nicht nur optischer Natur: Die neue Generation nutzt an Stelle eines robusten Leiterrahmens eine selbsttragende Aluminium-Karosserie, die speziell für den Einsatz im harten Gelände weiterentwickelt wurde, eine Luftfederung soll sich dank elektronischer Regelung auf jeden Untergrund einstellen und nicht zuletzt auf befestigten Straßen für Komfort sorgen. Das Motorenangebot umfasst je zwei Benzin- und Dieselmotoren zwischen 200 PS und 400 PS, die Preise beginnen im Frühjahr bei 49.700 Euro (dreitüriger Defender 90) und 55.600 Euro (fünftüriger Defender 110). (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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