Subaru kehrt zu sportlichen Wurzeln zurück

Neue Motorengeneration

Subaru kehrt zu sportlichen Wurzeln zurück
Der BRZ ist Subarus Auftakt zur sportlichen Rückkehr © Subaru

Subaru will mit einer sportlichen Modelloffensive das Profil stärken. Der in Tokio gezeigte Sportwagen BRZ ist der Auftakt des japanischen Allrad-Spezialisten.

Von Jens Meiners

Mit mehreren neuen Modellen will Subaru sich aggressiver aufstellen: Neben dem kommenden Sportwagen BRZ könnte in zwei Jahren ein Sportkombi auf den Markt kommen. Damit will die Marke verlorenen Boden gutmachen: Spätestens mit dem Ausstieg aus der Rallye-Weltmeisterschaft, der Ende 2008 wie ein Paukenschlag wirkte, scheint der japanische Allrad-Spezialist Subaru seine sportlichen Gene etwas vernachlässigt zu haben. Die Turbo-Variante des Forester ist längst aus dem europäischen Modellprogramm gestrichen worden, und den Legacy Turbo gab es nur noch auf Sonderbestellung. Zuletzt figurierte lediglich der 220 kW/300 PS starke Impreza WRX STi, ein Relikt des Rallye-Engagements, gleichsam als sportliches Feigenblatt im Modellprogramm.

Sportliche Derivate unter eigenem Subaru-Label

Doch inzwischen hat sich in Tokio die Erkenntnis durchgesetzt, dass es nicht ausreicht, brave Familienautos vom Schlage des Legacy und hochgelegte Kombis für Jäger und Förster wie den Crossover Forester anzubieten. Den Auftakt für die sportliche Modelloffensive macht der hinterradgetriebene Sportwagen BRZ, der Mitte 2012 mit einem 2,0-Liter-Boxer-Saugmotor und 147 kW/200 PS auf den Markt kommt. Toyota bietet mit dem GT86 ein nahezu baugleiches Schwestermodell an - die Entwicklung fand jedoch bei Subaru statt und man legt Wert darauf, das „Original" anzubieten. Zudem ist schon heute an stärkere Varianten gedacht - einen ersten Ausblick darauf gibt die im November auf der Automesse in Los Angeles gezeigte Studie BRZ Concept STi. Das Kürzel STi steht für das auf Hochleistungsfahrzeuge spezialisierte Tochterunternehmen Subaru Tecnica International - ein solches Modell dürfte an der 300-PS-Marke kratzen.

Noch exklusiver als die STi-Modelle ist die Linie "tS" - das bedeutet "tuned by STi". Unter diesem Label entstehen STi-Derivate in kleiner Auflage, die nochmals leichter und anspruchsvoller ausstaffiert sind. In Zukunft könnte Subaru die tS-Modelle auch im Export anbieten.

Zwei neue Vierzylinder bei Subaru

Einen relativ konkreten Ausblick auf ein künftiges sportliches Modell gibt das Advanced Tourer Concept, das Anfang Dezember auf dem Autosalon in Tokio enthüllt wurde. "Mit diesem Modell wollen wir die Subaru-Fans beruhigen, denen der aktuelle Legacy zu amerikanisch und zu brav geworden ist", so ein Subaru-Manager. Tatsächlich ähnelt der Advanced Tourer der Vorgängergeneration des Legacy, mit der sich Subaru deutlich an deutschen Premium-Herstellern orientierte.

Den Antrieb wird die neue Vierzylinder-Boxer-Motorengeneration übernehmen, die es momentan mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum und einer Leistungsskala von 84 kW/114 bis 147 kW/200 PS gibt. In der ersten Ausbaustufe mit Turboaufladung dürften 176 kW/240 PS erreicht werden, nach oben sind wenig Grenzen gesetzt. Sollte der Sportkombi auf den Markt kommen, werden die WRX- und STi-Derivate in Zukunft möglicherweise auf dieser Plattform und nicht mehr auf Impreza-Basis entstehen. Bis es so weit ist, laufen die WRX- bzw. STi-Modelle auf Basis der auslaufenden Impreza-Generation weiter vom Band. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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