Im Skoda Octavia G-Tec von Berlin nach Ribadeo

Mit Erdgas durch Europa

Im Skoda Octavia G-Tec von Berlin nach Ribadeo
Der Skoda Octavia G-Tec bietet 1330 km Gesamtreichweite. © AG/Mertens

Die Strecke von Berlin ins nordspanische Ribadeo ist 2400 km lang. Kann man sie komplett mit Erdgas zurücklegen? Einfach wird es nicht, denn unsere Route führt uns in einem Skoda Octabia G-Tec durch Frankreich – ein Entwicklungsland mit Blick auf die Erdgas-Infrastruktur.

In Deutschland gibt es mittlerweile rund 950 Erdgastankstellen. Angesichts dieser gut ausgebauten Infrastruktur könnte man die Republik ohne größere Probleme nur mit Erdgas durchqueren. Doch wenn es ins Ausland geht, vor allem nach Frankreich, sieht die Sache schon ganz anders aus. Von einem gut ausgebauten Netz an Erdgastankstellen kann man hier nicht reden.

Ganz im Gegenteil. Frankreich ist diesbezüglich ein Entwicklungsland. Doch davon lassen wir uns nicht abschrecken. Wir haben uns entschieden, in einem mit Erdgas angetriebenen Skoda Octavia von Berlin in die nordspanische Kleinstadt Ribadeo an der Atlantikküste zu fahren.

1330 Kilometer Gesamtreichweite

Die Wahl für den Skoda Octavia G-Tec fiel dabei bewusst: denn das Erdgasfahrzeug der Tschechen verfügt über einen bivalenten Antrieb, kann also mit Erdgas als auch Benzin betrieben werden. So ist eine Gesamtreichweite von 1330 Kilometer möglich, davon allein 410 Kilometer mit Erdgas. Angst liegen zu bleiben, weil wir in Frankreich keine CNG-Tankstelle finden, müssen wir also nicht haben. Und vor allem sorgt der 1.4 TSI-Motor mit 110 PS für ausreichend Leistung.

Doch unser Ziel ist es, das Gros der 2400 Kilometer langen Strecke (Route: Berlin – Frankfurt – Nancy – Bordeaux – Bilbao – Ribadeo) möglichst mit Erdgas zurückzulegen, ohne dass wir dabei unsere Reiseplanung am Netz der Erdgastankstellen ausrichten, sondern schlicht dort lang fahren, wo es auch am schönsten ist. Denn wenn man schon so eine lange Strecke mit dem Auto statt dem Flugzeug zurücklegt, soll auch der Weg zumindest ein wenig das Ziel sein. Und wenn man schon Auto fährt, soll es möglichst effizient sein – und effizient kann man in dem Octavia G-Tec unterwegs sein, der gerade einmal auf einen CO2-Ausstoß von 97 g/km kommt.

3,5 Kilogramm auf 100 Kilometern

Ein Erdgas-Octavia von Skoda an der Tankstelle.
Noch mal die Erdgastanks füllen AG/Mertens

Im Erdgasbetrieb verbraucht er gerade einmal 3,5 Kilogramm auf 100 Kilometern. Ich bin gespannt, wie sehr wir uns diesem Wert annähern können, schließlich haben wir den Kofferraum des Kombis, mit dem wir unterwegs sind, nicht nur vollgepackt, sondern sind auch zu Dritt unterwegs. Also ganz realistische Bedingungen, um beim Erreichen des Ziels in Ribadeo eine Bilanz ziehen zu können, wie sparsam man in diesem Erdgas-Octavia eine solche Strecke zurücklegen kann – und vor allem zu welchen Kosten. Denn Erdgas betet bei den Betriebskosten eine Ersparnis von 50 Prozent im Vergleich zu Benzin oder Diesel. Zugleich stößt er auch 20 bis 25 Prozent weniger CO2 aus, ist also im Vergleich zu reinen Benzinern deutlich schadstoffärmer. Die Umwelt freuts.

Wie es sein wird, sich dem Ziel Ribadeo in einem Erdgasauto anzunähern, werden wir ab diesem Montag in loser Folge berichten. Ganz aufs Geratewohl fahren wir indes nicht los. Wir haben uns vor Fahrtantritt eine Erdgas-App, den LPG-CNG-Finder für Europa, heruntergeladen. In Nancy, unserem ersten Zwischenstopp, weist die App auf jeden Fall schon mal keine Tankstelle auf. Wir sind gespannt, was die nächsten Tage bringen werden.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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