Fragen an den Autopapst im November 2016

Fragen an den Autopapst im November 2016
Autopapst Andreas Kessler © AG/Flehmer

Probleme mit dem Auto? Der Motor springt nicht an? Sie wissen nicht mehr weiter? Kein Problem! Autopapst Andreas Kessler hilft Ihnen weiter. Heute geht es um einen Renault.

Frage von Ingo Walther:

Guten Tag, ich fahre einen Renault Laguna Grandtour 2, Baujahr 2003, 1,9 dci, Laufleistung 208.000 km. Bei unserem Wagen kommt immer die Fehlermeldung Einspritzung Defekt. Agr und Drosselklappe wurden gereinigt, Unterdruck Schläuche auf Dichtigkeit geprüft, neue Glühkerzen und Ölwechsel hat er auch bekommen. Die Fehlermeldung erscheint am häufigsten wenn es sehr warm oder kalt ist. In die Werkstatt mag ich nicht weil mir das zu kostenintensiv wäre. Für guten Rat wäre ich sehr dankbar. Mit feundlichem Gruß, I.Walther

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Ingo, ich verstehe Dich sehr gut. Da es zum Aufleuchten der Fehlermeldungslampe aber tausende von verschiedenen Ursachen gibt, erspare ich Dir eine Ferndiagnose und schicke Dich doch in eine Werkstatt! Ohne den Fehlerspeicher zu befragen, ist bei diesen Fällen leider nichts zu machen (jedenfalls nichts, was kostenneutral bleibt....). Ein möglicher Weg der Hilfe zur Selbsthilfe ist der Kauf eines geeigneten Auslesegerätes, die es im Internet oder im guten Kfz-Zubehörhandel ab etwa 40 € gibt.

Frage von Michael Winter:

Bei meinem Mercedes C 200 CDI leuchtet die SRS Lampe hin und wieder auf (Problem wurde in einer Sendung angesprochen - Sie durften es aber im TV nicht sagen ) - habe diesbezüglich schon mehrere Werkstattbesuche gehabt – jedoch ohne Erfolg ! Vielleicht können Sie mir ja sagen an was es liegen könnte.Vielen Dank im Voraus! MfG M. Winter

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Michael, SRS bedeutet „Seat-Restraint-System", Rückhaltesystem. Damit sind Gurte, Gurtstraffer und Airbags gemeint. Wenn die SRS-Leuchte nicht ausgeht, ist der Selbsttest des Systems nicht erfolgreich verlaufen und das System dadurch „off": Die Airbags würden also im Unfallfall nicht auslösen. Um herauszufinden, welcher Airbag oder welcher Gurtstraffer keine befriedigen Werte liefert, muss der Fehlerspeicher befragt werden. Ob dann ein neuer Airbag oder nur ein Steckerchen fällig ist, weiß der Werkstattmann..... Cheers! A.K.

Frage von Dieter Budick:

Habe einen Ford Focus Turnier 1.8 TDCi mit 100 PS von 2003. Motor sieht von oben trocken aus, jedoch von unten tropft Öl herunter. Was kann es sein? Motor läuft selber ruhig und rund, hat eine Laufleistung von 145.000 km.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Dieter, leider ist meine Glaskugel etwas beschlagen....! Deshalb hier ein paar Vermutungen, die die Lokalisierung des Öllecks vielleicht erleichtern: Von oben ist in der Regel wirklich nichts zu sehen, weil der Motor mit einer Plastikschale vor neugierigen Blicken geschützt ist. Nur die Werkstatt soll die Abdeckung abmachen (und dafür eine Rechnung schreiben!) können. Also: Häufig ist es nur die Ventildeckeldichtung, die undicht wird und Schmierstoff von oben nach unten „durch" lässt. Das ist schnell und preiswert zu erledigen. Deutlich aufwändiger ist der Wechsel der eine Etage tiefer sitzenden Zylinderkopfdichtung, die ebenfalls „Ölquelle" sein kann. Richtig unschön sind undichte Simmerringe an der Kurbelwelle, weil hier oft das Getriebe und manchmal sogar der Motor ausgebaut werden muss, um diese Dichtungen zu ersetzen. Neben Dichtungen kommen natürlich auch Schläuche als Ursache in Frage, z. B. die von und zum Ölkühler führenden oder die Schläuche der hydraulischen Servolenkung. Alle weiteren Möglichkeiten erklärt und zeigt die nächste Werkstatt sicher gern....

Frage Thomas Gerth:

Sehr geehrter Herr Keßler, ich hätte eine Frage zu einem 3er Skoda Octavia, 2.0 TDI mit DSG, 110 kW. Das Auto hat jetzt ca. 55000 km runter und wurde von mir gebraucht im Mai gekauft.Im September war er bei ATU zur Durchsicht und man teilte mir mit, der Motorraum wäre verölt. Zurzeit ist er beim Händler wegen dem Problem zur Reparatur. Aber er teilte mir mit, ein Rohr für das Kühlwasser wäre gerissen und es wäre kein Öl, sondern Kühlwasser gewesen. Kann sich eine Werkstatt wirklich so täuschen und Öl und Kühlwasser nicht unterscheiden? Und dann muss ich sagen, die Temperatur hat immer gestimmt, allerdings ging kurz bevor ich ihn wegbrachte die Ölleuchte an und ich musste einen Liter nachfüllen. Die Werkstatt meinte ein Liter Öl muss man ab und zu nachfüllen. Ich hatte aber lange einen Scout und hab nie was nachgefüllt. Auch in mein Familien- bzw. Bekanntenkreis ist es nicht üblich. Kann das jetzt also wirklich nur ein Zufall sein, dass da gerade die Ölleuchte an ging und ein Liter fehlte? Ich selber kenne mich wenig aus und weiß jetzt nicht wie ich mich verhalte, da der Händler nun sagt, er würde kein Öl verlieren. Vielen Dank , T. Gerth

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Gerth, "ab und zu mal ein Liter" ist weit aus dem Fenster gelehnt! Wenn das Auto zwischen zwei Nachfüllungen 15.000 km gefahren ist, ist das o.k. Wenn Sie aber nach dem Kauf (hier sollte der Ölstand ja in Ordnung gewesen sein!) deutlich weniger gefahren sind, stimmt etwas nicht. In der Regel kommt ein modernes Auto zunächst ohne Nachfüllung zwischen 2 Ölwechseln aus, wenn der Wagen älter wird (mehr als 160.000 km), steigt der Ölverbrauch etwas (!) an. Alles, was über 0,5 L / 1000km liegt, ist heute zu viel (auch, wenn in der Bedienungsanleitung etwas anderes steht: Die Angaben darin dienen in erster Linie der Beruhigung des Autofahrers....) Zum Thema: ATU kann sich in der Tageshektik schon mal täuschen! Im Motorraum verspritztes Kühlwasser verdunstet zum Teil und hinterlässt einen schmierigen Film aus Kühlerfrostschutz, den der Laie für Öl halten könnte. Aber da arbeiten ja Profis, oder? Sorgen Sie für eine genaue Dokumentation des Problems, mit Datum und Zeugen. Wenn sich heraus stellt, daß doch ein Problem mit dem Ölverbrauch besteht (den müssen Sie jetzt sorgfältig im Auge behalten...!), können Sie beweisen, dass noch in den ersten 6 Monaten der Gewährleistungszeit ein Mangel bestand. Und dann muss der Händler diesen Mangel abstellen. Hoffentlich klappt das dann ohne Anwalt. Es grüßt sehr herzlich, Der Autopapst

Frage von Ronald Meyer:

Hallo Herr Kessler, ich habe ein schwieriges Startproblem mit meinem Renault Scenic (Bj. 2002 Schl Nr. 2-3004 Nr. 3-575).Das Auto springt vor allem bei Temperaturen unter +10 Grad nur nach mehreren Startversuchen an. Wobei kurze Startversuche ausreichen. Problem ist der fehlende Zündfunke,wurde durch abziehen einer Zündspule mit einer Zündkerze getestet. Springt er nach mehreren Versuchen an (das geht sogar mit nur 2 Zylindern) läuft er ganz normal. Auch Warmstart kein Problem. Folgende Arbeiten wurde schon ausgeführt: Anlasser getauscht(dreht zu schwehr,nimmt zu viel Strom),OT Geber gewechselt(bereits 3 mal, letzter mit Umrüstsatz original Renault),Zündkerzen,Zündspulen gewechselt, Drosselklappe gereinigt,Temperaturfühler gewechselt(sendet falsche Temperaur an Steuergerät?). Ich tippe ja eigentlich auf die Wegfahrsperre. Da aber keine Fehler dafür hinterlegt sind, wollen die Werstätten da nicht ran(und es haben sich inzwischen schon 3 verschiedene an meinem auto versucht). Haben Sie vielleicht eine Idee woran es liegen kann. War auch schon auf dem Gedanken die Wegfahrsperre komplett deaktivieren zu lassen. MfG R.Meyer

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Ronald, ich liebe diese Geschichten von nicht anspringenden Autos, die niemand in den Griff bekommt.... Gefühlt sind das häufiger französische Fahrzeuge, wobei Renault etwa die eine Hälfte dieser Gruppe und Peugeot und Citroen die andere bilden (gibt es aktuell sonst noch gallische Verteter der Spezies Auto??). Nun denn: Da ja schon fast alles versucht wurde, soll es jetzt die Wegfahrsperre sein! Man kann die zwar wirklich aus dem Steuergerät herausprogrammieren, wäre dann aber ohne Versicherungsschutz und ohne Zulassung unterwegs, weil die in der Betriebserlaubnis verankert ist. Ich würde noch einen neuen Zünd-Anlaß-Schalter einbauen (lassen). Wenn das auch nicht hilft: Verkaufen (ernst gemeint!!). Cheers A.K.

Frage von Herrn Petroli:

Hallo Herr Kessler, ich möchte bei meinem Nissan Qashqai J11 (Bj. 2015, 130 PS) die Standard-Abblend-Glühlampen gegen bessere, hellere Lampen eines Fremdfabrikats austauschen (könnten Sie mir da vielleicht eine gute Lampe nennen?). Erlischt dann die noch vorhandene Werksgarantie, wenn ich das selber mache? MfG Petroli

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Petroli, am Lampenformat (also entweder Glüh- oder Entladungslicht oder entweder H4 oder H7) können Sie nachträglich fast nie etwas ändern. Sie können allerdings beim Lampenwechsel auf Qualität achten: Ersatzlampen aus dem Internet oder vom Wühltisch beim Discounter sind in der Regel den Produkten der Markenhersteller (Philips, Osram, Hella etc.) weit unterlegen und auch nicht so lange haltbar. Wenn Sie bei den genannten Herstellern nach Produkten mit besonders hohem Lichtstrom suchen (Nightbreaker, ExtremeVision, Plus90), liegen Sie auf der helleren Seite. Im Netz gibt es immer mal wieder Schnäppchen, allerdings muss man die von Produktfälschungen trennen! Und: Xenon-Effekt oder Blue-Power sagt nur, das die Lampenkolben blau gefärbt sind und deshalb weniger Licht auf die Straße bringen. Finger weg...!

Frage von Barbara Wölfer:

Bei meinem Seat Exeo 1,6 muss ich seit einigen Jahren nach ca. 1000 km immer Öl auffüllen. Die Werkstatt weiß nicht, woran es liegt. Können Sie uns einen Rat geben. Vielen Dank

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Frau Wölfer, wenn ständig Öl fehlt, gibt es zwei Möglichkeiten als Ursache: Entweder läuft der Schmierstoff durch eine undichte Motordichtung ins Freie oder der Motor ist so stark verschlissen, dass er das Öl bei der Verbrennung mit verbrennt. Man spricht deshalb auch entweder von Ölverlust oder Ölverbrauch. Ersterer ist in der Regel relativ einfach zu lokalisieren, die dann nötige Reparatur (Abdichtung, Erneuerung von Dichtungen) kann aber kostspielig werden, weil sehr viel geschraubt werden muss. Wenn es sich um einen erhöhten Ölverbrauch handelt, muss der offenbar zu stark verschlissene Motor überholt werden, was immer eine 4-stellige Rechnungssumme bedeutet, deren Höhe von der Art und Größe des Motors abhängt. Der Motor Ihres Exeo ist dafür bekannt, dass er überdurchschnittlich viel Öl verbrennt. Wenn die Höhe des Ölbedarfs gleich bleibt (das Problem im Motor also nicht schlimmer wird!), würde ich nach einer günstigen „Ölquelle" für das richtige (!) Öl suchen und mich mit diesem Zustand abfinden. Wenn Sie nämlich beim Seat-Händler einkaufen, frisst Ihnen das Motoröl irgendwann den Spaß am Autofahren auf. Gute Fahrt wünscht Der Autopapst

Frage von Karla Hess:

Hallo und Guten Tag, mein Auto ist ein Volvo XC70, Baujahr 2006, Diesel, 309.000 km mit 185 PS und 136 kw. Er macht mir leider Sorgen. Meine Werkstatt (eine Freie) gab mit den Hinweis, dass die Drallklappen nicht funktionieren, da der Steuerungsmotor und das Gelenk defekt sind. Da es ein spezielles Bauteil ist, möchte meine Werkstatt die Meinung von der Fachwerkstatt haben, in wie weit die Reparatur notwendig ist. Meine Werkstatt hat Bedenken, dass die Drallklappen vom Motor angesaugt werden können. Ich möchte bei einem derartigen Reparaturaufwand schon wissen, ob diese Arbeiten notwendig sind . Einer Fachwerkstatt kann ich nicht trauen, da wurde ich von den Volvo-Werkstätten schon zu sehr enttäuscht. Schön, wenn sie mir helfen können...meinem Volvo. Danke ! Mit freundlichen Grüßen, Karla Hess

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Karla, die Werkstatt hat weitgehend recht! Die Drallklappen sind für einen sparsamen und schadstoffarmen Motorlauf wichtig und sorgen bei fehlerhafter Funktion für u.U. teure Folgeschäden. Allerdings ist die Reparatur der Drallklappen nicht ganz trivial und leider auch kostenintensiv. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit sei erlaubt: Ein 10 Jahre alter XC70 mit 300tkm wird irgendwo zwischen 5000 und 6000 Euro liegen, mit stark fallender Tendenz (die Diskussion um den Dieselmotor und politische Eingriffe reißt ja leider nicht ab....). Die Drallklappenreparatur dürfte deutlich um 4-stelligen Bereich liegen. Ob das also sinnvoll ist, müssen Sie selbst entscheiden. Ich würde mich von dem Auto trennen und vom Erlös einen anderen Wagen ohne dieses Problem kaufen. Viel Erfolg ber der Entscheidung wünscht Der Autopapst

Frage von Horst Kruse:

Wenn ich bei meinem VW Golf Plus, Baujahr 2006, bei eingeschalteten Tempomat blinken muss, schaltet der Tempomat aus. Woran liegt das? Für eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Danke im Voraus Horst Kruse

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Kruse, da ist der Lenker-/Blinker-/Tempomathebel bzw. dessen Kontakte und Verkabelung defekt oder verschlissen. Das passiert in dieser Golfgeneration öfter mal. Scheint ein Zuliefererproblem zu sein . . . Ein neuer Hebel löst das Problem! Viele Grüße vom Autopapst

Frage von Hauck:

Kann eine Notfall-Batterie als Starthilfe funktionieren? MfG Hauck

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Herr Hauck, das kann funktionieren und tut es auch in der Praxis! Allerdings nicht immer, gerade bei den „Start-Boostern" gibt es eine große Ausfallquote. Wenn man allerdings im seriösen örtlichen Fachhandel kauft, gibt man ein vor der Zeit erlahmtes Power-Pack eben innerhalb der gesetzlichen Gewährleistung wieder ab (und bekommt ein neues, besseres oder sein Geld zurück). Ich selbst habe ein ähnliches (allerdings teureres) Gerät seit einem Jahr im Betrieb (hängt ständig für den Fall der Fälle an der Steckdose) und hat bereits mehrfach sein Können unter Beweis gestellt. Also: Drum prüfe, wer sich länger bindet, ob er nicht doch ein bessres findet....

Frage von Thomas Rödel:

Zum Thema Elektromobilität: Den Renault Zoe gibt es mit 400 km Reichweite zum günstigen Preis von 20.000 (Gebrauchte für 10.000 Euro gibt's auch mittlerweile) Die Infrastruktur wird auch besser, schauen Sie mal unter http://www.goingelectric.de/stromtankstellen/ - da ist schon Einiges auch vor Ihrer Haustüre.

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Thomas, Deinen Einwurf in allen Ehren, aber der Zoe schafft in der Praxis selbst in der modellgepflegten Version bestenfalls die Hälfte (unter normalen Bedingungen mit einem normalen Fahrer!). Und der gebrauchte „Ur-Zoe" ist da nochmals deutlich schlechter. Da braucht man wirklich öfter mal eine Ladesäule..... Die gibt es zwar tatsächlich immer häufiger, aber immer noch nicht ausreichend oft. Und die in meiner Nähe werden eifrig genutzt, auch dann, wenn der Akku längst voll ist (denn nachts um 2 wird niemand extra zum Umparken aufstehen....). Ich bleibe Fan der Elektromobilität, aber auch Fan der anderen Mobilitätskonzepte. Welches ich jeweils nutze, diktiert mir die „Mobilitätsaufgabe", vor der ich jeweils stehe. Es grüßt Der Autopapst

Frage von Gies:

Ich habe eine Nockenwelle für meinen Opel Astra gekauft. Bei der Nockenwelle wurden zwei Kugeln mitgeliefert, die wohl in das Innere der Nockenwelle eingebaut werden sollen, um den Ölfluss zu kontrollieren. Mit welchem Druck werden diese Kugeln eingepresst? MfG

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Hey Gies, diese Kugeln verschließen nur Bohrungen, die für die Herstellung der Ölkanäle in der Nockenwelle fertigungsbedingt nötig waren. Eigentlich sollten diese Verschlusskugeln schon bei der Herstellung der Welle eingeschlagen worden sein.... Aber: Wer billig anbieten will, überlässt die Endmontage eben dem Kunden. Es reicht, die Kugeln mit einem leichten Prellschlag in die Bohrung zu schlagen (dabei aber die Einbauanweisung beachten, sonst ist die neue Welle gleich wieder krumm....!). Grüße vom Autopapst

Frage von Maria Treitl:

Sehr geehrter Herr Keßler, darf ich Sie fragen, ob die Hybrid-Fahrzeuge nun ausgereift sind mit Automatikgetriebe? Und wenn ja, welchen Typ würden Sie mir empfehlen? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen Maria Treitl

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Liebe Frau Treitl, es gibt seit über 15 Jahren Hybridfahrzeuge auf dem deutschen Markt (auf anderen Märkten sogar noch länger!). Der Schrittmacher war Toyota mit dem Prius, dessen erste Generation auch heute noch recht zahlreich auf der Straße herum fährt. In Berlin gibt es viele Prius-Taxis, und wer den Taxi-Alltag und die Taxifahrer kennt, weiß, dass es kein größeres Kompliment für ein Auto als diese Tatsache gibt. Also: Wenn Sie ein Hybridauto kaufen wollen, nehmen Sie das Original..... Es grüßt Der Autopapst

Frage von Rico Patzig:

Hallo Herr Keßler, ich habe eine spezielle Frage: Ich möchte (aus ästhetischen Gründen) an meinem Golf VII die Dachantenne (Finne ) nachträglich verbauen lassen. Nicht ab Werk vorhanden, da kein Navi und keine Standheizung. VW übernimmt die Arbeit. Jedoch mit der Bemerkung, das im Bereich der Dachantenne keine Garantie auf Korrosion mehr gegeben ist! Wie ist das Risiko einzuschätzen, wenn die Arbeit fachgerecht (wenn auch nicht ab Werk) vorgenommen wird? Gruß und danke, Rico Patzig

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Rico, die VW-Werkstatt spricht mit gespaltener Zunge! Auf der einen Seite wird mantraartig wiederholt, dass nur eine Vertragswerkstatt wirklich gute Arbeit leistet und der Wettbewerb ohnehin nur pfuscht, und dann will man eine Arbeit zwar ausführen, gibt aber keine Garantie? Was ist das für ein Quatsch....? Ich würde mit denen verhandeln und entweder auf eine uneingeschränkte Garantie bestehen oder gleich zum preiswerteren (möglicherweise qualitativ besseren Wettbewerb -Karosseriefachfirma- !) ausweichen! Frag mal mit diesen Argumenten nach. Ich bin auf die Antwort gespannt..... Es grüßt Der Autopapst

Frage von Achim Thürich:

Sehr geehrter Herr Keßler, habe einen VW Golf Sportsvan Comfortline 1,6 L TDI 81 kW, Euro 6, Motortyp EA 288, 17.000 km gelaufen, Baujahr 03.09.2014. Preis 24.000 Euro. Es wird schon darüber gesprochen, Dieselfahrzeuge aus den Innenstädten zu verbannen. Bin nun bei einem VW Händler gewesen, um den Diesel gegen einen Benziner zu tauschen. Müsste dann 10.000 Euro zuzahlen. Was würden Sie machen: Tauschen oder behalten? Mit freundlichen Grüßen Achim Thürich

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Lieber Achim, ich würde das Auto auf keinen Fall (jetzt) aus der Hand geben! Im Augenblick gibt es in Deutschland noch keine Fahrverbote für Dieselfahrzeuge (sofern mit grüner Plakette versehen....), und die kommen auch vor 2020 nicht auf uns zu. Weiter in die Zukunft kann ich leider auch nicht schauen, da wird die Glaskugel blind..... Im nächsten Jahr ist Bundestagswahl, deshalb ist dann ohnehin mit keinen Verschärfungen zu rechnen. Und selbst nach der Bundestagswahl wäre das ein extrem unpopuläres Vorhaben, weil ca. 13 Mio. Dieselautos von einer solchen Restriktion betroffen wären. Erst 2020 ist der Anteil der Euro5- und schlechteren Autos so klein geworden, das die Politik sich wieder an das Thema heranwagen dürfte. Bis dahin gehen aber noch vier Jahre ins Land, in denen Du mit Deinem TDI sorglos weiter herum fahren kannst. Was dann kommt, wird man sehen. Ich werde dann wahrscheinlich billig einen alten Diesel kaufen.... Cheers vom Autopapst

Frage von Wettstein:

Hallo! An den Schwellern meines Mercedes Sprinters, Bj.1998, sind einige Stellen durchgerostet. Akzeptiert der TÜV eine Reparatur mit GFK? Ich würde die rostigen Stellen herausschneiden, mit Brunnenschaum auffüllen, die Form des Schwellers nachformen, Glasmatte und Polyesterharz drüber, schleifen, lackieren. Geht das? Danke für eine Antwort

Autopapst Andreas Kessler antwortet:

Das geht schon, genau wie in den 70ern des vergangenen Jahrhunderts bei meinen Autos.... Allerdings ist das bestenfalls (weil nicht lange haltbar!) eine kosmetische Reparatur. Die Schweller gehören zu den tragenden Teilen der Karosserie und nehmen dynamische Kräfte auf, die während der Fahrt auf das Fahrzeug einwirken. Wenn diese Teile ganz oder teilweise korrosionsgeschwächt oder nicht fachgerecht repariert sind (und genau das hast Du vor!), wird der Prüfer während der Hauptuntersuchung einen „gravierenden Mangel" des Fahrzeuges feststellen, der einen positiven Abschluss der HU verhindert! Also: Vergiss Bauschaum, Prestolit und Sprühdose und lasse einen Karosseriebauer ran! Wesentlich teurer als die Pfuscherei ist das auch nicht.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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