Skoda: Weiter aufwärts mit dem Allradantrieb

Deutliche Absatzsteigerung bei 4x4

Skoda: Weiter aufwärts mit dem Allradantrieb
Der Skoda Yeti hat viele Qualitäten. © Skoda

Skoda wächst und wächst – und dieses Wachstum soll sich auch in diesem Jahr weiter fortsetzen. Dazu beitragen sollen auch die Allradmodelle der VW-Tochter, die sich einer steigenden Nachfrage erfreuen.

Von Frank Mertens

Die VW-Tochter Skoda befindet sich nach einer durch den Produktionsanlauf des neuen Octavia im vergangenen Jahr entstandenen kleinen Delle beim Absatz wieder auf Wachstumskurs. Nach den 921.000 Einheiten (minus zwei Prozent) des Vorjahres läuft in 2014 für den tschechischen Autobauer alles darauf hinaus, erstmals die Millionenmarke zu knacken. Nach vier Monaten liegt der Zuwachs mit 336.800 Einheiten bei satten 13 Prozent.

Damit das Ziel von einer Million Fahrzeugen in diesem Jahr erreicht wird, setzen die Tschechen insbesondere auch auf die hohe Nachfrage nach Allradmodellen. Mit ihnen soll es für Skoda weiter aufwärts gehen. Bei den Kunden nimmt die Beliebtheit an 4x4-Modellen immer mehr zu: So hat sich im Zeitraum 2008 bis 2013 deren Absatz verdreifacht. Im Vorjahr entschieden sich bereits 60.1000 Kunden für die Kraft der vier Räder - und damit für mehr Sicherheit.

24.400 Allradmodelle per April abgesetzt

In diesem Jahr, so nennt Produktmanager Jaromir Mendl das Ziel bei der Vorstellung der Allradpalette im österreichischen Pachfurth, wolle man bereits 100.000 Fahrzeuge mit Allradantrieb absetzen. Ein ambitioniertes Ziel, das seinen Hintergrund aber in der starken Nachfrage nach Allradmodellen hat. So konnte Skoda von Januar bis April bereits 24.400 4x4-Modelle absetzen.

"Es ist ein klarer Trend zu 4x4 feststellbar", stellt Mendl mit Blick auf diese Absatzzahlen fest. Dieser Trend zeigt sich insbesondere auf Märkten in Skandinavien wie Norwegen und Schweden, aber auch in Ländern wie Österreich oder die Schweiz, wo man gerade im Winter nicht auf ein allradangetriebenes Fahrzeug verzichten mag, um sicherer oder überhaupt an sein Ziel zu kommen.

Der Skoda Yeti
Der Yeti macht Offroad eine gute Figur Skoda

Derzeit hat Skoda mit dem Yeti, dem Superb und dem neuen Octavia drei Modelle im Angebot, die als 4x4-Variante bestellt werden können. In der zweiten Jahreshälfte folgt dann noch der Scout, das knapp über 30.000 Euro teure Offroad-Derivat des Octavia. Zählt man, wie es Skoda tut, auch die Kombis beim Superb und Octavia zum Allradangebot, ist die VW-Tochter mit insgesamt sechs Modellen in diesem Bereich vertreten. Damit verfüge man über die stärkste Allradpalette der Unternehmensgeschichte.

Wichtiger Beitrag für Wachstum

Wie Skoda-Chef Winfried Vahland erklärt, sei seit 2008 der Anteil der ausgelieferten Allradfahrzeuge unter den relevanten Skoda-Modellreihen um 20 Prozent gesteigert worden. "Damit leistet die moderne Allrad-Palette einen wichtigen Beitrag zum Wachstum des Unternehmens“, betont Vahland. Bis zum Jahr 2018 will er die Marke auch mit dieser Allradkompetenz zu einem Absatz von 1,5 Millionen Einheiten führen. Zu den Autos, die vor allem zum deutlichen Plus beim Allradabsatz beitragen, zählt der Octavia. Von ihm wurden 1999 bis zum April diesen Jahres 219.000 Einheiten abgesetzt, dahinter folgen der Yeti (144.400 Einheiten) und der Superb (46.500 Einheiten).

Weshalb Allrad bei den Kunden so beliebt sind, liegt auf der Hand: denn ein Auto, das mit allen vier Rädern angetrieben wird, bietet nur Vorteile – nicht nur im Winter, sondern auch auf nasser Fahrbahn. Denn dort, wo ein nur mit Frontantrieb angetriebener Skoda bei schmierigen Straßenverhältnissen zum Untersteuern neigen mag, zieht der mit der vom VW-Konzern bekannten Haldex-Kupplung souverän seine Bahnen. Dort, wo der Grip nicht mehr ausreicht, sorgt die Technik dann dafür, dass die Kraft entsprechend auf die Reifen verteilt werden, wo noch genügend Bodenhaftung besteht. Dies geschieht in Sekundenbruchteilen, dass der Fahrer davon nichts mitbekommt.

Skoda Yeti
Ab ins Gelände mit dem Yeti Skoda

Wie souverän das System funktioniert, konnte man auf dem Driving Camp in Pachfurth in einem Skoda Yeti erleben: Bei einer steilen Hangabfahrt mit einem Neigungswinkel von 80 Grad, die den Fahrer fast schon vorn über gebeugt in den Sicherheitsgurten hängen ließ, fuhr der Yeti in Schritttempo dank des Offroad-ABS mit Bergabfahrassistent (Aufpreis 80 Euro) mühelos den Steilhang hinab. Zu den technischen Nettigkeiten bei den Allradmodellen gehören zudem eine Elektronische Differenzialsperre, eine Motorschleppmomentregelung

Genauso souverän meisterte das kleine SUV den Weg bergauf über eine rutschige Schotterpiste. Kein Wunder, denn die Haldex-Kupplung ermöglicht es, zu einer sehr variablen Verteilung der Antriebskraft zwischen der Vorder- und Hinterachse zu kommen. Unter Normalbedingungen sind die Allradler von Skoda mit Vorderradantrieb unterwegs, ein Aspekt, der auch den Verbrauch positiv beeinflusst.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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