Sixt: Geschmälerte Freude über Rekordjahr 2011

Skeptische Aussichten

Sixt: Geschmälerte Freude über Rekordjahr 2011
Der Autovermieter wächst weiter. © Sixt

2011 könnte für Sixt das beste Jahr der Firmengeschichte werden. Doch die Freude über die guten Zahlen vergeht dem größten deutschen Autovermieter beim Blick in die Zukunft. Schuldenkrise und trübere Konjunkturaussichten lassen Sixt skeptisch ins nächste Jahr schauen.

Sixt steuert weiter auf ein Rekordjahr zu. Zugleich wappnet sich Deutschlands größter Autovermieter aber für härtere Zeiten und schaut eher pessimistisch in die Zukunft. Angesichts der trüberen Aussichten für die Weltwirtschaft und der Turbulenzen durch die Euro-Schuldenkrise werde das starke Ergebnisniveau aus diesem Jahr 2012 nur schwer zu erreichen sein. «Wir stellen uns auf ein schwierigeres Jahr ein und sind dafür gut gerüstet», sagte Firmenchef Erich Sixt am Dienstag in München. Derzeit läuft es für Sixt ohnehin noch gut: «Es sind noch keine Bremsspuren zu erkennen.»

Sixt-Strategie zahlt sich aus

Der Konzern profitierte wie in den ersten beiden Quartalen vor allem von einer wachsenden Zahl von Geschäftsreisen. «Schon jetzt ist klar, dass Sixt 2011 eines der besten Ergebnisse seiner Firmengeschichte erzielen wird.» Zwischen Juli und September wuchs der Umsatz um knapp 4 Prozent auf 422,3 Millionen Euro. Vor Steuern verbuchte der Konzern im dritten Quartal einen Gewinn von 44,2 Millionen Euro, 16,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Unter dem Strich blieben den Münchnern knapp 30,3 Millionen Euro.

Zur weiteren Entwicklung erklärte Sixt, selbst wenn das deutsche Wirtschaftswachstum 2012 nur die vorhergesagten 0,8 Prozent erreiche, werde das Unternehmen wohl «ordentlich verdienen». Der Konzern hatte in den letzten Jahren auf Umsätze aus Geschäften verzichtet, die nur wenig Gewinn abwarfen und so das Unternehmen stärker auf Profit getrimmt. «Diese Strategie zahlt sich mehr und mehr aus», sagte Sixt.

Sixt will Konkurrenten überholen

In den ersten neun Monaten blieb der Umsatz auch deswegen mit einem mageren Zuwachs von einem Prozent mit 1,18 Milliarden Euro nahezu stabil. Unter dem Strich steht allerdings ein deutlich höherer Gewinn von 80,4 Millionen Euro, ein Plus von 46,5 Prozent. Bis 2015 will Sixt in Europa an den Platzhirschen Europcar, Avis und Hertz vorbeziehen und auch dort die Nummer 1 werden. Dafür muss Sixt auch die Abhängigkeit vom deutschen Markt verringern. Derzeit kommt ein Drittel des Umsatzes aus dem Ausland. «Wir sind noch von unserem Ziel 50:50 entfernt. Aber wir kommen in großen Schritten voran.»

Zufrieden zeigte sich Sixt mit dem Geschäftsstart in den USA. Der Konzern hatte sich vor einigen Monaten zunächst mit zwei Stationen an Flughäfen in Florida auf den hartumkämpften, aber riesigen US-Markt gewagt. Ebenfalls erfreulich laufe das gemeinsam mit BMW gestartete Car-Sharing-Projekt «DriveNow», das nach München seit September auch in Berlin laufe. Ab 2013 will Sixt hier schwarze Zahlen schreiben.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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