ADAC: Gurtmuffel leben gefährlich

Unfallforschung

ADAC: Gurtmuffel leben gefährlich
Der Anschnallgurt ist Lebensretter Nummer eins © Audi

Trotz Gurtpflicht schnallen sich immer noch nicht alle Autofahrer an. Ein Fehler. Denn nach wie vor ist der Sicherheitsgurt der Lebensretter Nummer ein, wie die Unfallforscher des ADAC feststellen.

Der Sicherheitsgurt ist und bleibt der Lebensretter Nummer eins im Auto. So gehen die Unfallforscher des ADAC davon aus, dass das Gros der 20 Prozent im Vorjahr tödlich verunglückten Fahrzeuginsassen überlebt hätte, wenn sie denn angeschnallt gewesen wären.

Wie ein Crashtest des ADAC mit Tempo 64 km/h und 30 km/h zeigte, sind angeschnallte Frontpassagiere im Fahrzeug gut geschützt. Doch ändere sich dramatisch, wenn die Insassen keinen Gurt tragen – an diesem Umstand ändert auch der Airbag nichts. "Lebensgefährliche Verletzungen an Brust und Kopf sind die Folge, dauerhafte Schädigungen der unteren Extremitäten sehr wahrscheinlich", stellten die ADAC-Unfallforscher fest. Gurtmuffel leben also ausgesprochen gefährlich.

Gurtmuffel leben gefährlich

Das gleiche trifft auf Crashs bei Tempo 30 zu, was einem Sturz aus vier Metern Höhe entspricht: Angegurtet kommen die Insassen glimpflich davon, ohne Gurt kommt es zu schlimmen Verletzungen. "Dass der Airbag bei derartig niedrigen Geschwindigkeiten nicht zwingend ausgelöst wird, macht die Situation noch prekärer", konstatieren die Unfallforscher.

So seien gerade Unfälle bei geringem Tempo nicht zu unterschätzen, wenn die Passagiere nicht angeschnallt sind. So kann bereits ein eigentlich harmloser Unfall schwerste Verletzungen hervorrufen: "Die Knie der Beteiligten würden ohne Gurt ins Armaturenbrett rammen. Die Brust schlägt auf das Lenkrad, der Kopf stößt gegen die Scheibe."

Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse sollten laut ADAC flächendeckend Gurtwarner auf allen Plätzen im Auto eingesetzt werden, die in den Typgenehmigung der Fahrzeuge bisher immer noch nicht verpflichtend vorgeschrieben seien. Daneben fordert der Automobilclub, dass auch bessere Gurte mit Straffer und Kraftbegrenzer auf der Rückbank verbaut werden. Wer als Mitreisender im Fond nicht angeschnallt ist, riskiert bei einem Crash unkontrolliert und ungebremst auf Fahrer oder Beifahrer zu knallen. (AG/FM)

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