Autonome Fahrzeuge sollen den Verkehr entlasten. In Hamburg ist jetzt ein Pilot- und Forschungsprojekt mit einem Shuttlebus gestartet.
Auf einer 1,8 Kilometer langen Strecke im Hafenviertel der Hansestadt ist ein autonom fahrender, elektrischer Shuttlebus unterwegs und fährt auf seiner Strecke fünf Haltestellen an. Der 5 Meter lange Bus kann bis zu 10 Fahrgäste transportieren und ist barrierefrei zugänglich.
Zum Start befinden sich noch keine Passagiere an Bord, nur ein Fahrzeugbegleiter ist anwesend, der bei Bedarf das Fahrzeug stoppen kann. Ab Mitte 2020 sollen Fahrgäste mitfahren dürfen, ab Oktober 2021 ist der autonome Betrieb ohne Fahrzeugbegleiter geplant.
Ständig mit Leitstelle verbunden
Auf seiner Fahrt kommuniziert das Fahrzeug permanent mit der auf der Strecke installierten Sensorik und der Leitstelle der Hamburger Verkehrsbetriebe. Ziel des Forschungsprojektes ist es, unter realistischen Verkehrsbedingungen Erfahrungen zu sammeln, wie zukünftig autonome Shuttlebusse in den Straßenverkehr eingebunden werden können.
Dazu gehört auch das Testen verkehrs- und informationstechnischer Infrastruktur sowie die Ausstattung des Fahrzeugs mit Kameras, Radar und Lidar. Stufenweise wird die Geschwindigkeit des Busses von 15 auf 50 km/h angehoben. Ebenfalls schrittweise erfolgt die Erweiterung des Fahrprofils des Buses. Zunächst fährt er auf einem Rundkurs und ist in der Lage geradeaus über eine Kreuzung zu fahren. Rechts- und Linksabbiegen kommen sukzessive dazu. Der Testbetrieb soll auch darüber Klarheit bringen, wie die Menschen auf ein solches Angebot reagieren und welche Anforderungen und Wünsche es gibt.
Einen ähnlichen Versuch plant Lkw- und Bushersteller Scania in der Nähe von Stockholm. Hier sollen ab 2020 zwei autonom und elektrisch fahrende Busse auf einer eigens für diesen Test angelegten und mit speziellen Verkehrs- und Leitsystemen ausgestatteten Straße jeweils bis zu 80 Personen befördern.Im Hafenviertel hat zudem auch Volkswagen autonom fahrende Golf zu Testzwecken auf die Straße geschickt. (SP-X)