Sekundenschlaf durch Medikamente für Allergiker

Sekundenschlaf durch Medikamente für Allergiker
Autofahren und Medikamente können zur Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit führen. © dpa

Nach Erhebungen des Deutschen Allergiker- und Asthmabundes (DAAB) leiden 16 Prozent der Deutschen an einer Pollenallergie und müssen Medikamente nehmen. Doch Antihistaminika und andere Präparate können zum Sekundenschlaf führen.

Laut der Pharmaindustrie würden zwischen 15 und 20 Prozent aller zugelassenen Medikamente die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen, heißt es in einer Mitteilung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR). Zu diesen Präparaten gehören auch Antiepileptika, Psychopharmaka und einige Schmerzmittel. Diese können die Leistungsfähigkeit einschränken und latente Müdigkeit hervorrufen.

Doch das würde von vielen Betroffenen unterschätzt. „Ausgehend von diversen Expertenmeinungen und wissenschaftlichen Schätzungen gehen wir davon aus, dass viele Verkehrsunfälle unter der Beteiligung von Arzneimitteln, insbesondere Psychopharmaka, stattfinden“, sagte Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) im Rahmen der Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf!“.

Mit Arzt über Nebenwirkungen sprechen

Deshalb raten die Experten Betroffenen, die verschreibungspflichtige oder frei verkäufliche Arzneimitteln einnehmen, mögliche Einflüsse auf die eigene Fahrtüchtigkeit mit einem Arzt oder einer Ärztin vorab zu klären. „Auch Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sollten berücksichtigt werden, da sie mögliche Nebenwirkungen wie etwa eine verminderte Konzentration und vermehrte Schläfrigkeit noch verstärken können“, Weeß. Wer beim Autofahren Anzeichen von Müdigkeit wie Gähnen oder schwere Augenlider bemerkt, sollte unbedingt eine Pause einlegen.

Zudem wird dazu geraten, sich bei der Pause zu bewegen und damit den Kreislauf zu aktivieren. Auch ist eine kurzer Schlaf von zehn bis 20 Minuten zu empfehlen, um gegen die Müdigkeit anzukämpfen. In der Unfallstatistik werden zwar nur 0,5 Prozent aller schweren Unfälle auf eine Übermüdung zurückgeführt, doch die Dunkelziffer liegt laut Experten weitaus höher.

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