Modelloffensive: Seat bringt 2020 erstes Elektroauto

Modelloffensive: Seat bringt 2020 erstes Elektroauto
Den Seat Ibiza gibt es nun auch als Erdgas-Variante. © Seat

Die spanische Volkswagen-Tochter Seat will ab 2020 vom immer stärkeren Trend zur Elektrifizierung profitieren. Dann solle das erste reine Elektroauto der Marke auf den Markt kommen.

Basis des Modells ist der modulare Elektrobaukastens (MEB) von Volkswagen, wie Seat-Chef Luca de Meo am Donnerstag in Madrid sagte. Das E-Auto solle eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben, dazu komme ein Plug-in-Hybrid-Modell.

Gleichzeitig versprach er eine Modelloffensive: Insgesamt werde die VW-Tochter «bis 2020 jedes halbe Jahr ein neues Modell herausbringen». Dabei setzen die Spanier – lange Zeit das Sorgenkind im Konzern – auch auf die angesagten Stadtgeländewagen (SUV).

Seat setzt auf Erdgas

De Meo betonte, Seat werde weiterhin Autos entwickeln, die mit komprimiertem Erdgas (CNG) angetrieben werden. Der Hersteller führe das technische Entwicklungsprojekt für CNG-Fahrzeuge innerhalb des VW-Konzerns an. Er kündigte für das laufende Jahr den «weltweit ersten und einzigen SUV» an, der mit Erdgas angetrieben werde. Dabei wird es sich um den Arona handeln.

Deutschland-Chef Bernhard Bauer hatte gerade im Interview mit der Autogazette die große Bedeutung von CNG hervorgehoben. Für ihn sei CNG der neue Diesel, so Bauer gegenüber der Autogazette.

2017 Jahr der Rekorde

2017 sei ein Jahr der Rekorde für den Autobauer gewesen, sagte der Vorstandschef. Die Zahl der Auslieferungen stieg um 14,6 Prozent auf rund 468 400 Stück. Dies seien die höchsten Absatzzahlen seit 2001. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr nach Angaben von Seat um 11,1 Prozent auf die Rekordsumme von rund 9,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente der Hersteller – ohne Sondereffekte – 281 Millionen Euro. Das waren 21,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seat hatte jahrelang Verluste geschrieben.

Seat werde sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, betonte de Meo. Zwischen 2013 und 2017 habe die VW-Tochter mehr als 3,3 Milliarden Euro investiert. Strategische Wachstumsregionen seien Nordafrika, Lateinamerika und Mexiko. Seat ist den Angaben zufolge in mehr als 80 Ländern tätig, erzielt jedoch nur 15 Prozent des Umsatzes außerhalb von Europa. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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