Bauer: Wir starten mit Cupra die nächste Stufe

Bauer: Wir starten mit Cupra die nächste Stufe
Der Cupra Ateca in der Abt-Version. © Seat

Vor zwei Jahren hat der Autobauer Seat mit Cupra eine eigenständige Sportmarke gegründet. Die Strategie scheint aufzugehen. Nun starten die Spanier die zweite Stufe.

Kann das gut gehen? Als Seat 2018 bekannt gab, mit Cupra eine eigenständige Marke zu gründen, war die Skepsis groß. Braucht man wirklich eine Sportmarke? Hätte es nicht gereicht, unter der Muttermarke Seat weiterhin Cupra-Modelle anzubieten? Nein, war man bei der spanischen VW-Tochter überzeugt.

Diese Entscheidung sei genau die richtige gewesen, sagte Seat-Deutschlandchef Bernhard Bauer bei Winterfahrten mit dem Cupra Ateca im schweizerischen Davos. Der Blick auf die Absatzzahlen scheint dem Manager Recht zu geben. Nachdem man in 2018 7413 Cupra-Modelle absetzen konnte, waren es im Vorjahr bereits 10.989 Fahrzeuge, ein Zuwachs von 48 Prozent.

Gleich vier Cupra-Modelle in 2020

Der Cupra Formentor. Foto: Seat

Es ist ein Wachstum, das den erfolgsverwöhnten Deutschlandchef zufrieden stellt. Doch in der Marke stecke noch sehr viel mehr Potenzial, ist Bauer überzeugt. „Wir starten nun die nächste Stufe bei Cupra“, kündigt Bauer bei Winterfahrten in der Schweiz an. In diesem Jahr werden gleich vier Modelle mit Cupra-Logo auf den Markt kommen. Darunter befinden sich neben dem Leon auch der Leon ST und vor allem der Formentor. „Es ist ein Modell, indem 100 Prozent Cupra drin steckt“, so Bauer.

Während es sich bei dem Cupra Ateca und Cupra Leon um Modelle handelt, die als Seat-Modelle entwickelt wurden und nur die sportlichen Gene von Cupra eingehaucht bekamen, ist der Formentor das erste rein für die neue Marke entwickelte Auto. „Es ist 100 Prozent Cupra.“ Der Formentor werde  mit einer breiten Antriebspalette angeboten, sagt Bauer. Damit ist nichts anderes gemeint, als dass der Formentor wohl auch mit einem Plug-in-Hybrid an den Start gehen wird.

Jeder vierte Ateca ist ein Cupra

Der Seat Leon Cupra R Sportstourer. Foto: Seat

Dass die Kunden offensichtlich die Sportlichkeit der Marke Cupra schätzen, sieht man an den Verkaufszahlen. „Bereits heute ist jeder vierte Ateca ein Cupra“, berichtet Bauer. Und sportlich ist der Cupra Ateca in der Tat: Der 2.0 TSI 4Drive bringt es auf eine Leistung von 300 PS und bietet ein Drehmoment von satten 400 Newtonmeter, die über ein Drehzahlband von 2000 bis 5200 Umdrehungen in der Minute anliegen, In Kombination mit dem gut abgestimmten Siebengang-DSG sprintet der Cupra Ateca in 5,2 Sekunden auf Tempo 100, die Spitzengeschwindigkeit liegt 247 km/h.

Das hört sich alles nicht nur gut an, sondern fährt sich auch so. Dank Allradantrieb auch auf dem schneebdeckten Flüelüasstraße in der Nähe von Davos. Dass das seinen Preis hat, versteht sich von selbst. Als Ateca Limited Edition müssen für den Cupra mindestens 50.615 Euro auf den Tisch des Händlers gelegt werden.

Doch es gibt Kunden, denen auch 300 PS nicht reichen. Für dieses Klientel bietet Cupra eine Tuningversion des Allgäuer Unternehmens Abt an. Für ein Aufpreis von rund 6000 Euro bekommt man dann 350 PS und 40 Nm mehr Drehmoment. So ausgestattet, ist man 0,2 Sekunden flotter auf Tempo 100 und fährt 8 km/h schneller.

Zweitbester Importeur 2019

Seat-Deutschlandchef Bernhard Bauer. Foto: Seat

Mit Blick auf elf Produkneuheiten in diesem Jahr zeigt sich Bauer zuversichtlich, dass es ein erneut gutes Jahr für die Marke Seat in Deutschland werden wird. Im Vorjahr konnte Seat 138.670 Autos absetzen, ein Zuwachs von knapp 14 Prozent. Damit ist man hinter Skoda (208.171) und vor Renault (131.150) zweiterfolgreichster Importeur auf dem deutschen Markt. Es ist für die Spanier, die einst Sorgenkind des VW-Konzerns waren, das zehnte Wachstumsjahr in Folge und das dritte mit einem zweistelligen Wachstum.

Und, wird es auch 2020 zweistellig werden? Natürlich wolle man weiter wachsen, aber ob es wieder zweistellig wird, dazu will Bauer nicht viel sagen. „Natürlich wollen wir das, aber ob es gelingt, wird man sehen.“ Der Start ins neue Jahr begann auf jeden Fall mit einem Plus von 27 Prozent vielversprechend.

Weg in E-Mobilität alternativlos

Der Seat Mii fährt 260 Kilometer elektrisch. Foto: Seat

Die Zurückhaltung vieler seiner Kollegen mit Blick auf die Marktaussichten in diesem Jahr mag Bauer nicht teilen. Er erwartet ein starkes Jahr. Klar, niemand weiß genau, wie die Kunden in 2020 auf die neuen E-Modelle reagieren, die auf den Markt kommen. Doch der Weg in die E-Mobilität ist alternativlos. Denn die Hersteller müssen die strengen CO2-Grenzwerte von 95 g/km der EU bis 2021 erfüllen. Ohne Elektrifizierung der Antriebspalette funktioniert dies nicht.

Doch Bauer ist sich sicher, dass Seat die Grenzwerte erreichen wird – und das nicht nur wegen der Elektrifizierung wie mit einem Modell wie dem Seat Mii electric, sondern auch mit seinen Verbrennern. „Dem Diesel kommt dabei mit seinem geringen CO2-Ausstoß eine wichtige Bedeutung zu“, so Bauer, „aber vor allem auch dem CNG-Antrieb, den wir weiter fördern werden. „Alle Vorteile liegen bei diesem Antrieb, wir werden ihn pushen.“

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