Seat Alhambra 2.0 TDI Ecomotive: Emotional sparen

Ab 29.250 Euro

Seat Alhambra 2.0 TDI Ecomotive: Emotional sparen
Der Seat Alhambra verbraucht in der Sparversion nur 5,5 Liter © AG/Flehmer

Seat macht den Alhambra sparsamer. Der neue Basisdiesel des baugleichen VW Sharan reicht für den Alltagsverkehr völlig aus, auf weiten Strecken übers Land geht es etwas zäher voran.

Von Thomas Flehmer

Jürgen Klopp würde nicht ganz so euphorisiert sein. Dem Dortmunder Meistertrainer, der als Werbefigur für Seat großen Genuss sucht und selbst versprüht, würde sein "Enjoy" wohl eher im Halse stecken bleiben. Doch beim Alhambra 2.0 TDI Ecomotive ist ausnahmsweise nicht "Auto Emocion" Trumpf, sondern der Verbrauch steht im Vordergrund.

5,5 Liter auf 100 Kilometern

5,5 Liter soll der als Fünf- oder Siebensitzer erhältliche Alhambra über 100 Kilometer durch die Schläuche jagen. Für einen mindestens 1770 Kilogramm schweren Van kein schlechter Wert. 143 Gramm CO2 werden dabei pro Kilometer in die Luft gestoßen. Sportlichkeit ist dann vom baugleichen Bruder des VW Sharan nicht zu erwarten. In 12,6 Sekunden ist die 100 km/h-Marke erreicht, die immerhin sechs Gänge lassen sich dabei gut einlegen und es geht gefühlt doch einigermaßen spritzig voran.

Völlig ausreichend ist der 85 kW/115 PS starke Commonrail-Diesel für den Stadtverkehr. Die 1,77 Tonnen des Alhambras werden dank von 280 Newtonmetern, die ihre maximale Kraft zwischen 1750 und 2500 Umdrehungen in der Minute entfalten, gut in Fahrt gesetzt. Ist der 4,85 Meter lange vollbesetzt mit Mann und Gepäck wird es schon zäher, die Höchstgeschwindigkeit von 179 km/h auf gerader Strecke zu erreichen, von Serpentinen und Steigungen ganz zu schweigen.

1500 Euro günstiger als VW Sharan

Der Seat Alhambra ist rund 1500 Euro günstiger als der VW Sharan AG/Flehmer

Bergauf tut sich der Alhambra schon recht schwer und man merkt in den Kurven auch die Schwerfälligkeit, nicht nur am Fahrwerk, sondern auch beim Schalten. Wer sich mit Schaltvorgängen nicht aufhalten möchte, wählt einfach für rund 1800 Euro das Doppelkupplungsgetriebe.

Ein gewisser Komfort kann auch für den Aufenthalt an Bord eingerichtet werden, angefangen von den optional erhältlichen elektrischen Schiebetüren, die die neue Generation von Sharan und Alhambra nach der Abschaffung der Kooperation vom Ford Galaxy im Jahr 2006 nun kennzeichnen. Und mit jedem Extra wächst der preisliche Unterschied zum von Beginn an 1500 Euro teureren Sharan an, da die Extra-Ausstattungen bei der Konzernmutter auch zumeist noch etwas teurer sind als beim spanischen Ableger.

Genügend Platz auch in der dritten Reihe

Im Innenraum des Seat Alhambra sieht alles wie bei VW aus Seat

750 Euro kosten die beiden Sitze in der dritten Reihe extra. Eine sinnvolle Anschaffung für diejenigen, die wissen, dass öfter mal mehr Personen an Bord. Jürgen Klopp könnte schon einen Großteil seiner Meistermannschaft an Bord begrüßen. Da die drei Einzelsitze in der zweiten Reihe nach vorn verschoben werden können, gibt es auch genug Kniefreiheit für erwachsene Bordgäste.

Dann schrumpft allerdings das Kofferraumvolumen auf mickrige 267 Liter. Wird die dritte Reihe zum Gepäcktransport gebraucht, stehen schon 1167 Liter zur Verfügung, bei zusätzlich umgeklappter zweiter Sitzreihe transportiert der Alhambra mit 2297 Litern die Sporttaschen der Fußballer samt weiterem Equipment.

Ab 29.250 Euro

Sechs Monate Wartezeit müssen für den neuen Seat Alhambra eingeplant werden AG/Flehmer

29.250 Euro werden für den neuen Einstiegsdiesel, der den 140 PS starken Selbstzünder als Volumenmodell der Baureihe ablösen soll und auf den rund sechs Monate nach Bestellung gewartet werden muss, mindestens. Ein paar Extras treiben den Preis schnell über die 30.000 Euro-Grenze.

Dafür soll dann "die Fahrt in einem Seat einen nicht kalt lassen", sagt Seat-Pressesprecher Dominik Hoberg. Im Fall des Alhambra 2.0 TDI Ecomotive müsste Trainer Klopp allerdings tief in seine Motivationskiste greifen, damit "Enjoy" zum Vorschein kommt. Doch bei der Ecomotive-Version genießt der Fahrer spätestens an der Tankstelle.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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