Schumacher ins künstliche Koma versetzt

Lage sehr kritisch

Schumacher ins künstliche Koma versetzt
Das Centre Hospitalier Universitaire' (CHU) Hospital in Grenoble © dpa

Der Zustand von Michael Schumacher ist nach seinem Skiunfall sehr ernst. Die behandelnden Ärzte können zu Überlebenschancen noch keine Prognose abgeben.

Der Zustand von Michael Schumacher ist einen Tag nach seinem schweren Skiunfall nach Aussage der Ärzte weiterhin «außerordentlich ernst». Der 44-Jährige befindet sich in Lebensgefahr. Wie die behandelnden Ärzte des Krankenhauses in Grenoble am Montag mitteilten, erlitt Schumacher «im Gehirn weit verbreitete Verletzungen».

Ärzte beunruhigt über Zustand Schumachers

Die Ärzte sprachen von Blutergüssen und Prellungen im Gehirn. Der Formel-1-Rekordweltmeister wurde in ein künstliches Koma versetzt. Mehrfach betonten die Mediziner in der knapp 15-minütigen Pressekonferenz, dass die Lage sehr kritisch sei. Über die Überlebenschancen könne man nichts sagen, erklärten die Mediziner.

«Wir sind beunruhigt über seinen Zustand», betonte Professor Gérard Saillant, der Schumacher in dessen Formel-1-Karriere bereits behandelt hatte und am Sonntag nach Grenoble gereist war. Weitere Informationen gibt das Krankenhaus «je nach Entwicklung» des Zustands Schumachers.

Helm rettet Schumacher vorerst

Schumacher war am Sonntagvormittag beim Skifahren in Méribel verunglückt. Er war mit dem Kopf auf einen Felsen geschlagen. Ohne seinen Helm hätte es Schumacher wohl gar nicht bis ins Krankenhaus geschafft, meinte einer der Ärzte. «Man kann sich vorstellen, dass die Geschwindigkeit sehr hoch war.» Schumacher sei nach dem Unfall verwirrt gewesen. Er sei mit der rechten Seite aufgeprallt.

Sein Zustand habe sich dann noch verschlechtert, erklärte der Neurochirurg Stephane Chabardes. Daher wurde Schumacher vom Krankenhaus in Albertville nach Grenoble gebracht. Schumacher habe eine Blutung zwischen Gehirn und Schädeldecke gehabt. Er wurde in Grenoble am Sonntag umgehend operiert. Eine zweite OP gab es nicht, betonten die Ärzte.

Man versuche nun Zeit zu gewinnen. Im Augenblick könne man nicht mehr dazu sagen. Eine Prognose könne man nicht abgeben, erklärten die behandelnden Ärzte. Zur Zeit werde alles unternommen, um den Druck im Gehirn nicht ansteigen zu lassen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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