Schaeffler setzt auf Muskelkraft mit Bio-Hybrid

Pedelec à la BMW C1

Schaeffler setzt auf Muskelkraft mit Bio-Hybrid
Der Bio-Hybrid von Schaeffler. © Schaeffler

Schaeffler setzt auf die Hybridform aus Muskelkraft und Elektro-Unterstützung. Der Zulieferer stellte mit dem so genannten Bio-Hybrid ein innovatives Mikromobilitätskonzept vor.

Schaeffler führt eine neue Hybridformform ein. Bei der im Rahmen des „auto motor und sport"-Kongresses in Stuttgart vorgestellten Studie gibt der Zulieferer einen Ausblick auf ein innovatives Mikromobilitätskonzept als Lösung für urbane Mobilität.

„Die reine Elektromobilität im Pkw-Bereich wird nicht ausreichen, um nachhaltige, energieeffiziente Mobilität für morgen zu garantieren", sagte Schaeffler-Entwicklungsvorstand Peter Gutzmer. „Der Bio-Hybrid zeigt, wie sich Schaeffler eine Lösung für urbane Mobilität vorstellt. Er ist nah am Fahrrad positioniert, jedoch ohne Nachteile in puncto Wetterschutz und Stauraum.“

Kein Führerschein für Bio-Hybrid nötig

Der Bio-Hybrid sieht dabei aus wie eine Weiterentwicklung des BMW C1, die halt anstatt mit Verbrennungsmotor mit Muskelkraft und elektrischer Unterstützung angetrieben wird. Der Elektroantrieb unterstützt bis zu einem Tempo von 25 Stundenkilometer und verfügt über eine elektrische Reichweite von 50 Kilometern.

Im Gegensatz zum Fahrrad verfügt der Bio-Hybrid über jeweils zwei Räder vorn und hinten. Dank seiner Abmessungen von 2,1 Metern Länge, 1,5 Metern Höhe und 85 Zentimetern Breite sowie einer Spurweite von 80 Zentimetern lässt sich der Bio-Hybrid auch auf Fahrradwegen pilotieren. „Dank des Pedelec-Antriebs mit einer Begrenzung auf 25 km/h darf der Bio-Hybrid auch ohne Führerschein gefahren werden", so Peter Gutzmer weiter.

Per Rückwärtsgang in die Parklücke

Der 1+1-Sitzer lässt sich dank elektrischem Rückwärtsgang mühelos in Parklücken manövrieren. Die Dachkonstruktion schützt bei Bedarf vor Niederschlägen und kann bei Sonnenschein unter dem Sitz verstaut werden. Natürlich kann das Smartphone vernetzt werden. Allerdings ist die Studie noch Zukunftsmusik, da laut Gutzmer „wichtige infrastrukturelle Voraussetzungen unumgänglich“ seien. „Metropolen und Großstädte müssen sich weiter wandeln – und das werden sie. Schon heute investieren Städte wie London, Paris und Singapur hunderte Millionen für den Ausbau von Radwegen.“



Auch in Deutschland könnten so genannte Highspeed-Radwege die Städte wie beispielsweise im Ruhrgebiet miteinander verbinden, die dann auch Ausbaustufen des Mikromobils mit höheren Geschwindigkeiten ermöglichen würden. Zudem würde bereits diskutiert, Radwege gesetzlich bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h zu öffnen. „All diese Zusammenhänge führen dazu, dass unser Konzept ein hohes Potential hat, die urbane Mobilität zu verändern."

Wie Gutzmer Anfang des Jahres im Interview mit der Autogazette gesagt hatte, spreche man mit seinem Biohybrid "Großstädte an, die sich Gedanken über Zufahrtsbeschränkungen machen. London beispielsweise baut einen Highway von 7500 Kilometern Radwegen. Daneben sind auch Städte wie Kopenhagen oder Paris interessant, aber auch eine Stadt wie beispielsweise Stuttgart. Wir glauben, dass sich unser Biohybrid in Großstädten durchsetzen kann." (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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