Gelbe Sackspinne bereitet Mazda Probleme

US-Rückruf

Gelbe Sackspinne bereitet Mazda Probleme
Die gelbe Sackspinne bevorzugt den Mazda6 © Wiki/Andre Karwath

Mit einem „tierischen“ Problem hat der japanische Automobilhersteller Mazda derzeit in Nordamerika zu kämpfen. Nach der Entdeckung von Spinnweben in der Tanklüftung rufen die Japaner 65.000 Autos zurück: Schuld ist die gelbe Sackspinne.

Der Esso-Werbespruch "Tiger im Tank" war gestern. Heute machen sich dort gelegentlich Spinnen breit und sorgen für Brandgefahr. Was kurios klingt, stellt Mazda in den USA jetzt vor ernste Probleme: Nach der Entdeckung von Spinnweben in der Tank-Entlüftung müssen die Japaner in Nordamerika jetzt 65.000 Mittelklässler vom Typ Mazda6 in die Werkstatt zurückrufen.

Riss durch erhöhten Kraftstoffdruck

Die Hinterlassenschaften der nur fünf bis zehn Millimeter kleinen Tierchen verstopfen die Luftzufuhr. Der erhöhte Kraftstoffdruck könne Risse verursachen, die theoretisch zum Auslaufen von Benzin führen könnten. Schlimmstenfalls drohe daher Brandgefahr, wie der japanische Hersteller mitteilte. Bisher seien keine Fälle von spinnenbedingten Autobränden bekannt, allerdings hätten 20 US-Händler auf dem gesamten Kontinent von dem Problem in Kundenfahrzeugen berichtet.

Verantwortlich für den Rückruf ist laut Konzernsprecher Jeremy Barnes die Gelbe Sackspinne ("Cheiracanthium"). Warum die Spinnen-Spezies ausgerechnet den Mazda6 als Heimstätte bevorzugen, konnte der Hersteller nicht sagen. Jetzt sollen die betroffenen Autos untersucht, von Spinnweben befreit und mit Federn versehen werden, die ein Auftreten des Problems verhindern sollen. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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