Die Veröffentlichung der Bilanzzahlen hatte sich immer wieder verzögert. Nun liegen sie vor. Der schwedische Autobauer Saab hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 224 Millionen Euro erzielt.
Ein hoher Verlust war erwartet worden, nun liegen die ernüchternen Zahlen vor: Der vom Aus bedrohte schwedische Autohersteller Saab hat im ersten Halbjahr 224 Millionen Euro an Verlusten eingefahren. Wie die niederländische Muttergesellschaft Swedish Automobile mitteilte, brachte der Verkauf von nur knapp 13.000 Autos 359 Millionen Euro Umsatz in die Kassen. Saab hat die August-Gehälter für die 3600 Beschäftigten bisher nicht auszahlen können und muss kommende Woche mit einem Insolvenzantrag durch die Gewerkschaften rechnen. Saab-Chef Victor Muller soll für diesen Fall Gläubigerschutz beantragen wollen, sollte es ihm bis dahin nicht gelingen, die ausstehenden Gehälter der Mitarbeiter begleich zu können.
Produktion bei Saab ruht weiter
Nach der Bilanzveröffentlichung sagte Unternehmenssprecherin Gunilla Gustavs am Donnerstagmorgen, Saab habe ein «höchst ungewöhnliches Halbjahr» hinter sich. Sie erklärte: «Wir tun alles zur Beschaffung von Mitteln für die Löhne und Gehälter, was in unserer Macht steht.» Genauso wichtig sei das Wiederanlaufen der Produktion. Im Stammwerk Trollhättan sind seit April bei fast permanentem Stillstand nur noch 1989 Autos vom Band gelaufen.
Für die Mitte September beginnende Internationale Automobilausstellung (IAA) hatte Saab seine Teilnahme abgesagt. (AG/dpa)