Saab muss weiter zittern

Seit zwei Wochen Pause

Saab muss weiter zittern
Saab kann seine Mitarbeiter nicht mehr bezahlen © dpa

Seit zwei Wochen stehen im Saab-Stammwerk in Trollhättan die Bänder still. Alles hängt vom möglichen Investor Wladimir Antonow ab.

Dem angeschlagenen schwedischen Autohersteller Saab fehlt auch über Ostern das dringend benötigte Geld zum Neustart der Produktion. Wie Unternehmenssprecher Eric Geers in der Zeitung «Dagens Industri» bestätigte, können von dem russischen Investor Wladimir Antonow bereitgestellte 270 Millionen Kronen (30,4 Mio Euro) nicht eingesetzt werden, weil weiter die Zustimmung der Europäischen Investitionsbank (EIB) fehlt.

Kritik an Investitionsbank

Saab kann seit zwei Wochen im Stammwerk Trollhättan wegen fehlender Komponenten von Zulieferern keine Autos mehr produzieren. Hintergrund dafür sind unbezahlte Rechnungen. Saab benötigt die Zustimmung der EIB wegen früherer Kreditzusagen der EU-Bank. Geers kritisierte den langsamen Entscheidungsprozess und meint: «Die sollten daran denken, dass es hier um die Existenz von Menschen geht, und sich etwas beeilen.»

Als einzige dauerhafte Überlebenschance für das schwedische Unternehmen gilt der Einstieg Antonows als neuer Saab-Eigner. Dies wurde beim Verkauf von Saab durch General Motors an den niederländischen Sportwagenbauer Spykers Cars vor einem Jahr zunächst ausdrücklich ausgeschlossen. Der US-Geheimdienst CIA stufte Antonow als belastet wegen Mafia-Kontakten ein. Derzeit prüfen sowohl schwedische Behörden wie auch die EIB und General Motors, ob nun doch grünes Licht für den russischen Investoren gegeben werden kann. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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