Schwedische Vollzugsbehörde fordert Saab

Nicht nur Steuerschulden

Schwedische Vollzugsbehörde fordert Saab
Für die schwedische Traditionsmarke Saab gibt es einen Käufer. © dpa

Bei Saab meldet sich die schwedische Vollzugsbehörde. Es müssen wohl Konten des angeschlagenen Autoherstellers eingefroren werden.

Saab droht neues Ungemach: Die schwedische Vollzugsbehörde will von dem angeschlagenen Autobauer offene Rechnungen einfordern. Die Zahlungsfrist für eine Summe von 369.000 Schwedischen Kronen (39.920 Euro) sei am Dienstag abgelaufen, sagte ein Vertreter des zuständigen Regionalbüros der Behörde Kronofogden am Mittwoch im schwedischen Radio.

Absprache beim Verfahren

In der nächsten Woche würden sogar Rechnungen von Zulieferern in Höhe von insgesamt 10 Millionen Kronen fällig. Es müssten voraussichtlich Saab-Konten eingefroren werden, um die Zahlung sicherzustellen. Allerdings sollte das weitere Verfahren zunächst mit Saab besprochen werden, betonte der Behördenvertreter. Kronofogden treibt nach eigenen Angaben in staatlichem Auftrag sowohl Steuerschulden als auch Schulden im privaten Sektor ein.

Die Produktion in Saabs wichtigster Fabrik in Trollhättan ruht praktisch seit April. Die Bänder sollen frühestens Ende August wieder laufen, derzeit ringt der Eigentümer aus den Niederlanden um eine langfristige Finanzierung. Um die Juli-Gehälter der Beschäftigten zahlen zu können, wurden Aktienpakete an einen Investor verkauft. Zuvor waren bereits Anteile an der Fabrik veräußert worden. Anfang 2010 hatte der kleine niederländische Sportwagenhersteller Spyker Cars (jetzt Swedish Automobile) das Unternehmen erworben, das früher zu General Motors gehörte. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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