Saab will bald wieder Autos bauen

Nach kurzfristigen Krediten

Saab will bald wieder Autos bauen
Auch noch nicht erschienende Saab-Modelle befinden sich in der Sammlung © Saab

Nach der Begleichung der offenen Löhne für seine 3700 Beschäftigten will der Autobauer Saab bald auch wieder die Produktion aufnehmen. Nun müssen sich die Schweden noch mit den Zulieferern einigen.

Der angeschlagene Autobauer Saab will nach der Beschaffung kurzfristiger Kredite zügig wieder die Produktion in Gang bringen. Unternehmenssprecherin Gunilla Gustavs sagte der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag am Stammsitz Trollhättan: «Es wäre schön, wenn wir das in ein bis zwei Wochen hinbekommen könnten.»

Saab begleicht Löhne

Saab hatte am Vortag die Bereitstellung eines Kredits durch die Investmentgesellschaft Gemini über 25 Millionen Euro bekanntgegeben. Kurz vorher waren 41 Millionen Euro durch eine vorab bezahlte Großbestellung sowie den Teilverkauf der Fabrikanlage in die leeren Kassen gekommen. Mit diesem Geld konnte das schwedische Traditionsunternehmen kurz vor dem Monatswechsel doch noch die Löhne und Gehälter für alle 3700 Beschäftigten überweisen.

Jetzt komme alles auf eine schnelle Einigung mit Zulieferern über deren Forderungen an, sagte Gustavs. Saab hat wegen unbezahlter Rechnungen und fehlender Komponenten seit Anfang April so gut wie keine Autos mehr produziert. Für die langfristige Sicherung drängt das Unternehmen auf möglichst schnelles grünes Licht von nationalen und EU-Behörden für den Einstieg des russischen Bankiers Wladimir Antonow. Ebenfalls noch offen ist die staatliche Genehmigung aus Peking für zwei chinesische Unternehmen als Teileigner. Nach Aussagen von Branchenkennern sollen sich die Verbindlichkeiten von Saab auf über 60 Millionen Euro belaufen.

Ursprünglich hatte Saab vor, in diesem Jahr 80.000 Autos zu produzieren. Dieses Ziel war von Saab-Eigner Victor Muller zwischenzeitlich auf 60.000 Fahrzeuge reduziert worden. Bislang haben die Schweden in diesem Jahr erst 10.000 Autos produziert, bislang lägen jedoch schon 10.000 Bestellungen vor, heißt es aus Unternehmenskreisen. (AG/dpa)

Keine Beiträge vorhanden