Saab will ab August wieder Autos produzieren

Nach vier Monaten Zwangspause

Saab will ab August wieder Autos produzieren
Für die schwedische Traditionsmarke Saab gibt es einen Käufer. © dpa

Der finanziell schwächelnde Autobauer Saab will ab dem 9. August wieder die Produktion aufnehmen. Die Schweden konnten wegen Zahlungsschwierigkeiten zuletzt ihre Zulieferer nicht bezahlen.

Nach fast vier Monaten Zwangspause sollen bei Saab wieder Autos vom Band rollen. Wie das Traditionsunternehmen am Donnerstag in Trollhättan mitteilte, wird der 9. August als Produktionsstart angepeilt. Seit April hat das westschwedische Stammwerk so gut wie permanent stillgestanden, weil Saab kein Geld mehr zur Bezahlung von Zulieferern hatte und Ende Juni auch Löhne und Gehälter nicht termingerecht überweisen konnte.

«Wir haben jetzt eine Reihe positiver Entwicklungen in Gang gebracht und sind viel optimistischer», sagte Unternehmenssprecherin Gunilla Gustavs. Insgesamt seien in den letzten Woche 61 Millionen Euro zur Wiederaufnahme der Produktion in die Kasse gekommen. Bis zum Startschuss müsse man noch «komplexe Verhandlungen» mit Zulieferern führen und auch das Ende der Sommerferien abwarten.

Grünes Licht für Teilverkauf

Schwedens Regierung gab Saab ebenfalls am Donnerstag grünes Licht für den Teilverkauf seiner Fabrikanlage. Nach der Stockholmer Kabinettsentscheidung kann das Unternehmen jetzt mit dringend benötigten 255 Millionen Kronen (28 Mio Euro) planen. Ein Konsortium von Immobilien-Investoren übernimmt für diesen Betrag 50,1 Prozent der Anteile an der Saab-Fabrik. Der Autohersteller kann sie weiter uneingeschränkt per Leasing nutzen.

Anfang der Woche war bekanntgeworden, dass Saab im vergangenen Jahr einen Verlust von umgerechnet 341 Millionen Euro (3,1 Mrd Kronen) eingefahren und dabei nur 28.282 Autos verkauft hat. 2008 als Tochter des US-Konzerns General Motors waren es noch 93 000. Anfang 2010 hatte der niederländische Sportwagenhersteller Spyker Cars (jetzt Swedish Automobile) das Unternehmen übernommen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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