Schweden bangt um Saab

Hoffen auch Chinesen

Das Ende für Saab scheint nach der Kaufabsage des Sportwagenbauers Koenigsegg besiegelt zu sein. Nun liegt die Hoffnung der Schweden auf dem chinesischen Konzern BAIC.

Schweden richtet sich auf das endgültige Aus für den Autohersteller Saab ein, hofft aber auf Rettung aus China in letzter Minute. Nach dem überraschenden Platzen der Verkaufsverhandlungen zwischen dem US-Mutterkonzern General Motors (GM) und dem kleinen heimischen Sportwagenbauer Koenigsegg hieß es am Mittwoch in Stockholmer Kommentaren und aus den USA übereinstimmend, dass eine Insolvenz die wahrscheinlichste Lösung sei.

Beratungen über Saab

Der GM-Aufsichtsrat in Detroit will kommende Woche am Dienstag über Saab beraten. Dabei stehen auch die Pläne für die GM-Tochter Opel auf der Tagesordnung, die die US-Mutter nach monatelangen Verkaufbemühungen nun selbst weiterführen will. Für das schwedische Unternehmen gebe es keine neuen Kaufinteressenten, verlautete aus der GM-Zentrale.

Der chinesische Autokonzern BAIC, der finanziell hinter der gescheiterten Saab-Übernahme durch Koenigsegg stand, teilte aus Peking lediglich mit, dass man weiter «globale Ambitionen» habe. In Stockholm meinten Beobachter, dass entweder eine direkte Übernahme durch BAIC oder den ebenfalls chinesischen Autokonzern Geely denkbar sei. Geely verhandelt bereits mit Ford in den USA über die Übernahme von Volvo, dem größeren der beiden schwedischen Autohersteller.

Weniger als 50.000 Saab

Saab beschäftigt als einer der kleinsten Serienfertiger von Autos 3400 Mitarbeiter. Saab-Konzernchef Jan-Åke Jansson wollte im Rundfunk nicht sagen, wie lange sich das Unternehmen mit seinen extrem niedrigen Verkaufszahlen noch über Wasser halten kann. Für dieses Jahr wird der Absatz von weniger als 50 000 Wagen erwartet. Als entscheidender Grund für das Abspringen von Koenigsegg gilt in Stockholm die lange herausgezögerte und bis zuletzt nicht erteilte EU-Zustimmung zu einem Kredit über 600 Millionen Dollar (400 Mio Euro). (dpa)

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