Takata beschert hohe Rückrufquote im Jahr 2016

Tesla mit geringster Mängelquote

Takata beschert hohe Rückrufquote im Jahr 2016
Die Autowerkstätten hatten im vergangenen Jahr wieder viel zu tun © ADAC

Die Zahl der Rückrufe hat 2016 den zweithöchsten Wert nach dem Rekordjahr 2014 erreicht. Bei den meisten Herstellern übertraf die Zahl der zurückgerufenen Fahrzeuge die Zahl der Neuzulassungen.

Die Zahl der Kraftfahrzeug-Rückrufe bleibt weiterhin hoch. Im vergangenen Jahr erreichte die Quote den zweithöchsten Wert seit dem Rekordjahr 2014, wie aus einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach hervorgeht. Im Referenzmarkt USA wurden 51,1 Millionen Pkw in die Werkstatt beordert, rund 5,3 Millionen mehr als im Vorjahr. Die Rückrufquote lag 2016 damit bei 291 Prozent der im gleichen Jahr zugelassenen Fahrzeuge.

Unter den einzelnen Herstellern hatte Mazda mit 641 Prozent die höchste Rückrufquote. Es folgten Mitsubishi (609 Prozent) und Honda (498 Prozent). BMW landete in der Negativ-Rangliste mit 304 Prozent auf Rang sechs, VW (304 Prozent) und Mercedes (296 Prozent) folgen dahinter.

Große Anzahl stiller Rückrufe und Serviceaktionen

Ein großer Teil der Rückrufe entfiel auf die anhaltenden Probleme mit Airbags des Zulieferers Takata. Die geringste Mängelquote gab es beim Elektroautobauer Tesla mit 7 Prozent – wohl auch, weil technische Probleme bei den Kaliforniern auch mit Software-Updates per Fernwartung gelöst werden können. Insgesamt mussten 13 von 16 in der Studie berücksichtigten Hersteller mehr Autos zurückrufen als sie zugelassen haben.

CAM-Direktor Stefan Bratzel sieht darin ein Indiz für ein bedenkliches Qualitätsniveau in der Branche. Sicherheitsrelevante Mängel stellen zudem meist nur die "Spitze des Eisbergs" dar. Hinzu kommt eine große Anzahl stiller Rückrufe oder auch Serviceaktionen, die in den offiziellen Zahlen nicht enthalten sind. Vor allem vor dem Hintergrund der neuen Cyber-Security-Anforderungen sieht Bratzel die Notwendigkeit struktureller Anpassungen im Qualitätsmanagement von Autoherstellern und Behörden. (SP-X)

Vorheriger ArtikelInfiniti Q60: Coupé alter Schule
Nächster ArtikelSteigende Risiken durch Handy-Nutzung
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden