Roboter-Taxis: Aus einer Vision wird langsam Realität

Roboter-Taxis: Aus einer Vision wird langsam Realität
Roboter-Taxis fahren in der Stadt der Zukunft autonom vor. © Daimler

Per Smartphone buchen, einsteigen, fahren lassen: Wofür heute noch ein menschlicher Fahrer nötig ist, das können die Roboter-Taxis künftig allein.

Und so abenteuerlich es klingt: Diese Zukunft ist nur noch wenige Jahre entfernt. Die Tests für die automatischen Shuttles laufen bereits heute. Bosch und Daimler beispielsweise sind derzeit mitten in der Erprobungsphase ihrer autonomen Roboter-Taxen.

Fernziel: Das Car2go-Carsharingfahrzeug kommt auf Knopfdruck vorgefahren, um den Nutzer abzuholen. In den USA und Europa, hier auch in Deutschland, sind Testfahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs, derzeit noch mit Entwicklungsingenieuren als Sicherheitsfahrer. Doch bereits Anfang des kommenden Jahrzehnts sollen echte Kunden die Robo-Taxis nutzen können. Inwieweit das dann ebenfalls in Deutschland funktioniert, hängt auch von der behördlichen Genehmigung ab.

USA bei Roboter-Taxis voraus

In den USA ist die Zulassung von Roboterautos deutlich einfacher als bei uns, wie die Unternehmensberatung Roland Berger kürzlich erhob. Und auch, was die rechtliche Grundlage für Testfahrten angeht: In Kalifornien dürfen seit April Autos ohne Pedale und Lenkrad auf die Straße, es muss kein menschlicher Sicherheitsfahrer mehr an Bord sein.

Google-Tochter Waymo ist bereits fahrerlos und mit Passagieren an Bord mit speziell ausgerüsteten Chrysler-Minivans in bestimmten Teilen der Stadt Phoenix, Arizona, unterwegs. Die „Early Rider“ genannten Testpersonen sollen den Shuttledienst möglichst in ihrem Alltag nutzen. Der amerikanische Autobauer General Motors hat angekündigt, 2019 mit einem fahrerlosen Auto in Serie zu gehen, dessen Zielgruppe Taxidienste und Ride-Sharing-Anbieter sind. Der Cruise AV basiert auf dem Elektroauto Chevrolet Bolt – in Europa als Opel Ampera-e bekannt -, verfügt aber über zahlreiche zusätzliche Sensoren und kommt ohne Pedale und Lenkrad aus.

Autonomer Mobilitätsdienst von Nissan

Neben anderen Herstellern arbeitet auch Nissan an einem eigenen autonomen Mobilitätsdienst, mit Testbetrieb in Yokohama. Bei diesem Roboterauto ist der Weg das Ziel: Das Fahrzeug wählt auf Wunsch besonders attraktive Routen oder schlägt lokale Geheimtipps vor. Ebenfalls Panorama-Aussichten auf die Landschaft, aber auch einen Ausblick auf die künftige Gestaltung von Fahrzeugen für diese neue Art der Mobilität bietet ein von Renault im Frühjahr vorgestelltes Robo-Taxi: Der EZ-GO hat auf 3,80 Metern Radstand Platz für mindestens sechs Personen, die in einer U-förmigen Sitzgruppe wie auf dem heimischen Sofa sitzen.

Auf einem großen LCD-Bildschirm werden Navigationsdaten, Sehenswürdigkeiten oder auch mal ein Film angezeigt. Es dürfte aber noch etwas dauern, bis ein solches Auto auf die Straße kommt. Dann, wenn nicht mehr das Spannendste am Auto ist, dass niemand am Steuer sitzt. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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