Rinspeed Micromax: Hoch statt lang

Unkonventionelles Sitzkonzept

Rinspeed Micromax: Hoch statt lang
Die Rinspeed-Studie Micromax feiert Premiere auf dem Autosalon Genf. © Rinspeed

Rinspeed stellt auf dem Genfer Autosalon 2013 den Micromax vor. Die Studie könnte als ideale Steilvorlage für Sitzkonzepte der Luftfahrtlinie Ryanair herhalten.

Kaum länger als ein Fiat 500 – aber Platz für vier Erwachsene, ein Kind und jede Menge Gepäck. Mit der Studie Micromax will der schweizerische Automobilhersteller und –tuner Rinspeed den urbanen Verkehr sauber und unkompliziert machen. Der kastenförmige Kleinstbus feiert auf dem Genfer Salon (7. bis 17. März 2013) Premiere.

Kühlschrank an Bord des Rinspeed Micromax

Der Grund für die überragende Raumökonomie findet sich im Sitzkonzept des nur 3,60 Meter langen Stadtautos. Alle Erwachsenen Insassen finden angeschnallt auf sogenannten Stehsitzen Platz und verbrauchen so deutlich weniger Innenraum-Fläche als bei konventionellem Gestühl. Zum Ausgleich wächst die Fahrzeughöhe; mit 2,20 Metern überragt der Micromax einen Fiat 500 um stolze 70 Zentimeter. So ungefähr hat sich die Luftfahrtlinie Ryanair günstige Reisen im Flugzeug vorgestellt, Rinspeed hat das Konzept umgesetzt.

Für lange Reisen eignet sich das Steh-Auto wohl eher nicht. Das ist aber auch gar nicht das Ziel; vielmehr hat Rinspeed den Einsatz im Rahmen von Mitfahrzentralen im Blick. Wer allein fährt, freut sich über Wendigkeit und geringen Parkraumbedarf, kann aber jederzeit und unkompliziert bis zu drei Erwachsene Mitfahrer einladen. Zusätzlich ist Platz für ein Kind. Und sogar der passende Kinderwagen würde im Innenraum unterkommen. Für das Wohl der Passagiere sorgen ein bordeigener Kühlschrank, eine Kaffeemaschine und ein Internetanschluss.

Rinspeed Micromax wird elektrisch angetrieben

Die Rinspeed-Studie Micromax feiert Premiere auf dem Autosalon Genf.
Der Rinspeed Micromax kann auch als Transporter benutzt werden Rinspeed

Den Antrieb übernimmt ein nicht näher bezeichneter Elektromotor. Reichweite und Höchstgeschwindigkeit sind dem Einsatz im Stadtverkehr angepasst. Alternativ zum Personentransport könnte der Micromax mit entsprechenden Umbauten auch als Taxi oder Lieferwagen genutzt werden.

In Serie gebaut wird der kleine Bus zunächst nicht. Wie die anderen Genf-Studien von Rinspeed ist er eher ein visionäres Fingerspiel, das Anregungen für den Verkehr der Zukunft geben will. Anfang dieses Jahres hatten die Schweizer auf ihrer Heimatmesse einen elektrisch angetriebenen Smart vorgestellt, der dank eines fugenlos andockbaren Anhängers mit Zusatzbatterie auch Langstrecken emissionsfrei zurücklegen kann. 2011 gab es den aus nachwachsenden Rohstoffen gebauten Kleinwagen Bamboo zu sehen, 2010 einen E-Kleinstwagen, der für den Transport per Bahn optimiert war. (AG/SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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