Leerlauf zu hoch – Lambdasonde irritiert

Ihr Automobil läuft nicht wie gewünscht? «Autopapst» Andreas Kessler findet auf Autogazette.de Lösungen für die Probleme.

Liebe Leserinnen und Leser, Sie haben Schwierigkeiten beim Anfahren, Ihr Auto macht laute Geräusche beim Bremsen oder die Kupplung schleift - unser «Autopapst» Andreas Kessler beantwortet ihre Fragen auf Autogazette.de.

Sven Degner fragt den Autopapst:

Hallo Herr Kessler, ich habe einen Fiat Marea Weekend 1,6 L mit 103 PS, Baujahr 1996. Im Winter habe ich ein Problem beim Starten. Wenn ich nach dem Anlassen des Motors nicht schnell genug für ein paar Sekunden Gas gebe, geht der Motor sofort wieder aus und anschließend dauert es eine ganze Weile, ehe ich den Motor wieder zum Laufen bringe. Zwei Mal konnte ich den Motor gar nicht mehr starten, obwohl der Anlasser funktionierte. Jetzt bei milderen Außentemperaturen habe ich das Problem nicht mehr. Ich hoffe, Sie können mir einen Tipp zur Behebung des Problem geben. Kann das etwas mit dem Geschwindigkeitssensor zu tun haben, der nach Aussage der Werkstatt bei der Auslesung als Störung angezeigt wurde (noch nicht gewechselt). Ein zweites Problem steht eventuell im Zusammenhang damit. Der Drehzahlmesser zeigt mir während der Fahrt an, dass die Drehzahl kurz abfällt und dann wieder den ursprünglichen Wert annimmt. Die Fahrleistungen verändern sich während dieser Anzeige allerdings nicht. Mit freundlichen Grüßen Sven Degner

Autopapst Andreas Kessler empfiehlt:

Oh Elektronik, segensreiche Himmelstochter! Die Erscheinung am Drehzahlmesser würde ich dem Hallgeber im Verteiler in die Schuhe schieben, der auch für Startprobleme verantwortlich sein kann. Wenn der Motor allerdings anspringt und bei niedrigen Temperaturen keinen ordentlichen Leerlauf hat, kann es eigentlich nur die Kaltlaufregelung sein. Hier kommen Thermofühler und Leerlaufsteller und natürlich das Steuergerät in Betracht. Alles in allem aber ein Stochern im Nebel, bei dem die Werkstatt am liebsten Teile auf Verdacht austauschen will. Versuchen Sie es doch mal selbst und kaufen Sie sich eins der zahlreichen Reparaturhandbücher! Die Bilder darin führen recht häufig erst zum richtigen Teil und später zum Reparaturerfolg.....

Torsten Volke fragt:

Hi, ich habe einen Ford Cougar (Schaltgetriebe, 1999, Super). Leider hat der viel zu hohe Drehzahlen (1500-2000). Das Leerlaufregelventil wurde auch schon gewechselt. das Auslesen hat keine Fehlermeldung gebracht. Alle Kontakte wurden überprüft. und das alles in einer Vertragswerkstatt. Die finden einfach den Fehler nicht. Bitte hilf mir. Danke

Autopapst Andreas Kessler rät:

Vielleicht liegt das an der Lambdasonde! Die muss allerdings nicht defekt sein, sondern nur «irritiert»! Eine Lambdasonde misst den Restsauerstoff nach der Verbrennung. Darum muss sichergestellt sein, dass kein Sauerstoff auf «illegalem» Wege während oder nach der Verbrennung in deren Messbereich kommt. Ein typischer Fehler bei älteren DOHC-Motoren (und älter ist der Cougar ja inzwischen) ist ein defekter Schlauch an der Motorentlüftung. Dieser Schlauch sitzt an der linken Motorseite (in Fahrtrichtung) unten im hinteren Bereich. Der Schlauch selbst misst nur wenige Zentimeter und hängt an einem fingerdicken Rohr, das von rechts nach links hinten am Zylinderkopf um den Motor herumgeführt ist. Der Schlauch verbindet dieses Rohr mit dem Motorbelüftungsventil, das dort in einem kleinen Ölabscheider sitzt. Der Schlauch wird rissig oder reißt durch die Hitze in diesem Bereich und sollte daher mit einer kleinen Metallhülse umgeben sein. In diesem Bereicht und auch in der Gegend des Auspuffkrümmers (durch Risse im Guss) entstehen die meisten Fehler, die zu den genannten Erscheinungen führen. Wenn die verdächtigen Stellen bei betriebswarmem Motor mit Bremsenreiniger eingesprüht werden und dabei Drehzahlveränderungen auftreten, ist meine Vermutung bestätigt.

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