Gewinn von Renault geht zurück

Erwartungen übertroffen

Gewinn von Renault geht zurück
Renault-Chef Carlos Ghosn © Renault

Auch bei Renault hat sich die Schuldenkrise in Europa im ersten Halbjahr 2012 ausgewirkt. Der französische Hersteller hat aber immer noch einen neuen Absatzrekord als Ziel.

Auch der zweitgrößte französische Autobauer Renault bleibt von der europäischen Schuldenkrise nicht unberührt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderposten fiel im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp ein Viertel auf 482 Millionen Euro, wie der Konzern am Freitag in Paris mitteilte. Damit übertrafen die Franzosen die Erwartung von Analysten jedoch deutlich. Zudem schlug sich Renault damit besser als der heimische Rivale PSA Peugeot Citroen der im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen gerutscht war. "In einem schwierigen und unsicheren Umfeld verfolgt Renault weiter das Ziel, für das Gesamtjahr 2012 einen positiven Free Cash Flow zu erzielen", sagte Renault-Chef Carlos Ghosn.

Nettogewinn von Renault sackt um knapp 340 Millionen Euro ab

Der Umsatz von Renault ging um 0,8 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro zurück, der Nettogewinn sackte von 1,25 Milliarden Euro auf 786 Millionen Euro ab. Nach wie vor wollen die Franzosen in diesem Jahr einen neuen Absatzrekord aufstellen und mehr verkaufen als im Vorjahr. Das vorherige Ziel von drei bis vier 4 Prozent mehr Absatz gab das Unternehmen aber auf.

Renault rechnet für den europäischen Markt nun mit einem Rückgang von sechs bis sieben Prozent, für den französischen Markt gar um zehn bis elf Prozent und ist damit pessimistischer geworden. Renault hatte bereits bekanntgegeben, im ersten Halbjahr deutlich weniger Fahrzeuge abgesetzt zu haben als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben des europäischen Herstellerverbandes ACEA brachen die Auslieferungen von Renault um 17 Prozent auf gut 583.000 Fahrzeuge ein, während der Absatz in Gesamteuropa insgesamt um 6,3 Prozent zurückging.

Nissan federt Konjunkturschwäche ab

Der 43-Prozent-Anteil am profitableren japanischen Autobauer Nissan hat dem vorwiegend auf Europa konzentrierten Massenhersteller geholfen, die finanziellen Auswirkungen der Konjunkturschwäche in Europa abzufedern. Nissan hatte am Vortag zwar einen sinkenden Nettogewinn im ersten Geschäftsquartal bekanntgegeben, aber in den drei Monaten bis Ende Juni umgerechnet noch immer knapp 763 Millionen Euro verdient.

Der größte französische Autobauer PSA Peugeot Citroen ist durch die einbrechenden Automärkte Südeuropas in arge Bedrängnis geraten. Der Volkswagen-Konkurrent hatte in dieser Woche einen Verlust von 662 Millionen Euro für das erste Halbjahr mitgeteilt (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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