Buemi sieht noch keine Vorentscheidung in der Formel E

Renault verlängert Fahrer-Verträge

Buemi sieht noch keine Vorentscheidung in der Formel E
Nicolas Prost (l.) und Sebastian Buemi © AG/Flehmer

Für Sébastian Buemi ist die Entscheidung in der Formel E noch nicht gefallen. Der die dritte Saison dominierende Pilot und sein Teamkollege Nicolas Prost beendeten mit ihren Vertragsverlängerungen einen möglichen Ausstieg des Renault e.dams-Teams aus der elektrischen Rennserie.

Von Thomas Flehmer

Sebastian Buemi gibt sich zurückhaltend. Für den Weltmeister der Formel E ist die Titelverteidigung noch nicht gelaufen. „Noch sind es sechs Rennen. Da können jeweils bis zu 29 Punkte vergeben werden“, sagte der Schweizer im Vorfeld der beiden WM-Läufe am Samstag und Sonntag auf dem Flughafen Tempelhof in Berlin.

Fünf der ersten sechs Rennen hat der Renault e.dams-Pilot schon erfolgreich absolviert und führt das Tableau mit 132 Punkten souverän vor Lucas di Grassi an. Der Pilot vom Team Abt Schaeffler Audi Sport hat 89 Zähler eingefahren, der Drittplatzierte Nicolas Prost folgt mit weiteren 31 Zählern Abstand. Eine Vorentscheidung könnte zu Gunsten des Titelverteidigers in Tempelhof fallen.

Prost steigt auf Twizy um

Dabei ist die vor drei Jahren aus der Traufe gehoben elektrische Rennserie für den ehemaligen Formel 1-Fahrer (von 2009 bis 2011 bei Toro Rosso) schwerer zu beherrschen als die Königsklasse. „Bei der Formel E müssen Geschwindigkeit und elektrisches Management optimal aufeinander abgestimmt sein. Das ist das Schwere an der Rennserie. Geschwindigkeit allein reicht nicht aus.“

Auch Teamkollege Prost sieht Erschwernisse beim Zusammenspiel der einzelnen Komponenten. „Wir müssen mit der Batterie haushalten und auch die Reifen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit“, so Prost, der privat auch elektrisch unterwegs ist. „Kurze Strecken zum Beispiel zum Sport absolviere ich mit dem Renault Twizy. Da gibt es auch keine Ängste bei der Reichweite.“

Renault schafft Klarheit

Auch für die nahe sportliche Zukunft wurden etwaige Ängste ausgeschaltet. „Wir haben die Verträge mit beiden Fahrern für die kommenden zwei Jahre verlängert“, sagte Team-Manager Alain Prost am Freitagnachmittag.

Der ehemalige Formel 1-Weltmeister und Vater von Nicolas setzt damit ein Zeichen gegen aufkommende Gerüchte, nach denen Renault-Allianzpartner Nissan ab der kommenden Saison in die Formel E eingestiegen wäre und Renault sich auf die Königsklasse konzentrieren solle.

Einschnitte in der fünften Saison

Formel E-Weltmeister Sebastian Buemi
Buemi könnte am Wochenende eine Vorentscheidung erzwingen AG/Flehmer

„Wir sorgen so für Stabilität für die kommenden zwei Jahre. Das ist wichtig gerade im Hinblick auf die fünfte Saison“, so Prost weiter. Dann soll lediglich mit einem Auto der Kurs absolviert werden. Derzeit wechseln die Piloten zur Mitte des Rennens die elektrischen Boliden und gehen mit voller Akkuleistung wieder ins Rennen.

Gab es zum Start der Serie vor zweieinhalb Jahren noch einen Einheitsmotor, so können jetzt die Teams mit verschiedenen Motor-Getriebevarianten losfahren. „Manche haben zwei Motoren und mehrere Gänge zur Auswahl, wir haben einen Gang und einen Motor“, sagt Buemi. Fragen, ob zwei Motoren mit identischen Leistungsdaten nicht besser seien als ein Motor allein, verneint der 28-Jährige. „Wir haben die beste Lösung.“

Mit insgesamt elf Siegen in bisher 28 Rennen scheint Buemi die besseren Argumente auf seiner Seite zu haben. Vielleicht am Sonntag sogar noch zwei Argumente - sprich zwei Siege - mehr. Dann könnte der Formel E-Pilot auch die Zurückhaltung ablegen. Allerdings setzt Buemi die beiden folgenden WM-Läufe aus, um in Le Mans die 24 Stunden zu gewinnen. Dann könnte es doch wieder spannend werden.

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