Renault setzt neue Führung ein

Nach Rücktritt von Ghosn

Renault setzt neue Führung ein
Carlos Ghosn kann die Untersuchungshaft verlassen. © Kin Cheung/AP/dpa

Der in Japan in Haft sitzende Carlos Ghosn ist als Renault-Konzernchef zurückgetreten. Der Autobauer hat darauf bereits reagiert und eine neue Führung eingesetzt.

Wie der Verwaltungsrat des Autoherstellers am Donnerstag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte, werden Ghosns Kompetenzen aufgeteilt. Sein bisheriger Stellvertreter Thierry Bolloré leite nun als Generaldirektor dauerhaft das operative Geschäft. Der scheidende Michelin-Chef Jean-Dominique Senard übernehme den Präsidentenposten im Renault-Verwaltungsrat. Senard (65) sei für die Auto-Allianz mit dem japanischen Hersteller Nissan verantwortlich, hieß es in der Mitteilung.

Frankreich hat nach dem Rücktritt die Bewegung beim japanischen Renault-Partner Nissan begrüßt. Der Hersteller bereitet eine außerordentliche Aktionärsversammlung für Mitte April vor. Das zeige den Willen Frankreichs und Japans zur Zusammenarbeit, sagte Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Donnerstag am Rande der Jahrestagung des Davoser Weltwirtschaftsforums, wie sein Umfeld berichtete.

Fortbestand der Allianz als Ziel

Frankreichs vorrangiges Ziel sei es, den Fortbestand der von Ghosn geschmiedeten Auto-Allianz zwischen Renault und Nissan abzusichern, sagte Le Maire. Bei der Nissan-Hauptversammlung soll es nur um den Ex-Verwaltungsratschef Ghosn, seine Nachfolge bei Renault sowie Ghosns kürzlich auf Kaution freigelassene frühere rechte Hand bei Nissan, Greg Kelly, gehen. Ghosn hatte nach Angaben von Le Maire seinen Rücktritt bei Renault am Mittwoch dem amtierenden Verwaltungsratschef Philippe Lagayette mitgeteilt.

Le Maire lobte ausdrücklich den scheidenden Michelin-Chef Jean-Dominique Senard, der künftig den Renault-Verwaltungsrat leiten soll. «Jean-Dominique Senard wird ein hervorragender Präsident von Renault sein», erklärte Le Maire. Die Aufgabe des Präsidenten werde es sein, die Allianz mit Nissan zu konsolidieren. Der Staat hat 15 Prozent der Anteile bei Renault und deshalb eine starke Stellung. (dpa)

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