Winterreifen problemlos im Internet kaufen

Für den ADAC spricht generell nichts gegen einen Kauf von Winterreifen im Internet. Allerdings geht damit aus Sicht des Automobilclubs ein Mehraufwand einher.

Winterreifen können heute nicht mehr nur beim Reifenhändler geordert, sondern auch im Internet bestellt werden. Grundsätzlich lässt sich auf diese Weise zu oft recht günstigen Preisen an neue Reifen für die kalte Jahreszeit kommen, so der ADAC in München. Beanstandungen über die Kaufabwicklung sind dem Automobilclub kaum bekannt. Allerdings ist mit dem Online-Kauf laut dem ADAC nicht selten zusätzlicher Aufwand verbunden.

Positive Resonanz

«Positiv ist, dass wir in Hinblick auf den Reifenkauf im Internet bisher kaum negative Resonanz bekommen», sagt ADAC-Sprecher Maximlian Mauerer. «Auf der anderen Seite ist aber etwas Risikobereitschaft gefragt, da es unter Umständen doch zu Schwierigkeiten kommen kann.» Diese Schwierigkeiten haben jedoch nichts mit der reinen Kaufabwicklung zu tun, sondern mit dem möglichen Mehraufwand.

Dies betrifft unter anderem die Montage der Reifen - die meist ohne Felge geliefert werden. So werden von den Online-Anbietern in der Regel auch Betriebe in der Umgebung des Wohnortes des Bestellers genannt, die eine Montage übernehmen können. «Zu einigen dieser Betriebe kann man die bestellten Reifen aber nicht direkt schicken lassen», sagt Maurer. Der Besteller muss dann also dem Lieferanten die neuen Winterreifen zuerst an seiner Wohnadresse abnehmen und sie dann zum Montagebetrieb transportieren.

Wartezeiten möglich

Unangenehm kann es werden, wenn kein solcher Betrieb in der Nähe des Wohnortes zu finden ist, der mit dem Online-Anbieter zusammenarbeitet. Der örtliche Reifenhändler wird schließlich jene Kundschaft bevorzugen, die ihre Ware auch direkt von ihm bezieht. Wenn bei einem plötzlichen Wintereinbruch Hochbetrieb für die Umrüstung von Sommer- auf Winterreifen besteht, dürften die eigenen Kunden bevorzugt behandelt werden - der Online-Käufer muss sich auf Wartezeiten gefasst machen.

Ungewohnt wird für viele Autobesitzer auch sein, dass sie sich beim Onlinekauf intensiver mit dem Thema Reifen beschäftigen müssen. «Viele Menschen wissen gar nicht, was die richtige Reifengröße für ihr Fahrzeug ist», sagt Maximilian Maurer. Diese muss dann zum Beispiel den Fahrzeugpapieren entnommen oder direkt an der Flanke der aufgezogenen Reifen abgelesen werden. Hinzu kommt, dass auf dem jeweiligen Fahrzeug unter Umständen auch Winterreifen in alternativen Größen aufgezogen werden dürfen. Dieses Wissen liegt zwar einem Reifenhändler vor, der Online-Käufer muss es sich in der Regel selbst erarbeiten.

Maximilian Maurer weist auf zwei anderen mögliche Probleme im Zusammenhang mit dem Online-Kauf hin: Dass ein Reifen als neu angeboten wird, muss nicht bedeuten, dass er auch wirklich frisch ist - möglicherweise handelt es sich bei einem besonders günstigen Exemplar um einen Ladenhüter, der schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Ärgerlich kann es außerdem werden, wenn ausgerechnet der bestellte Reifen plötzlich nicht lieferbar ist - der Winter sich aber mehr als deutlich auf den Straßen zeigt. (dpa)

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