«Porsche überlebt nur mit Sportwagen»

Betriebsratschef Uwe Hück

Porsche will seine Einzigartigkeit als Sportwagenschmiede auch unter dem Dach von Volkswagen erhalten. Darin sieht Betriebsratschef Uwe Hück die einzige Chance für die Schwaben.

Porsche muss für eine erfolgreiche Zukunft unter dem Dach von VW seinem Image als Sportwagenschmiede treubleiben. Das betonte Gesamtbetriebsratschef Uwe Hück in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. «Porsche wird nur gewinnen, wenn wir uns nur auf Sportwagen konzentrieren.» Die Marke sei für Massenprodukte nicht geeignet. «Porsche muss ein Auto bleiben, das keiner braucht, aber jeder haben will.»

Zukunft Rennsportwagen

«Es geht um Rennsportwagen, das ist unsere Zukunft», sagte Hück. «Die ganzen Derivate, die wir haben, überleben nur, wenn wir den intergalaktischen 911er haben.» Die Stuttgarter haben derzeit neben dem Sportwagenklassiker 911 sowie den Flitzern Boxster und Cayman auch den Geländewagen Cayenne und die Luxuslimousine Panamera auf dem Markt. Für die nächsten Jahre hat Porsche-Chef Matthias Müller eine umfassende Offensive mit neuen Modellen und Baureihen angekündigt. 2013 soll beispielsweise der kleinen Geländewagen Cajun kommen.

Sich auf ihre Stärke zu konzentrieren - dazu werden die Stuttgarter auch unter dem Dach von Volkswagen genügend Gelegenheit haben. Vorstandschef Martin Winterkorn hat den Schwaben die Federführung bei Sportwagen und den Modulbaukasten für sportliche Limousinen an die Hand gegeben. Nach dem verlorenen Machtkampf soll Porsche als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert werden.

Formel 1-Einstieg unvernünftig

Porsche werde aber nicht in die Formel 1 einsteigen, erklärte Hück. «Es würde uns reizen, aber es wäre unvernünftig.» Porsche sei gerne in anderen Rennsportklassen unterwegs. «Aber wir würden es für unanständig halten, 500 Millionen Euro für ein Rennen auszugeben und dafür zukunftsweisende Investitionen wie zum Beispiel in der Entwicklung zu vernachlässigen», sagte der stellvertretende Aufsichtsratschef. «Wir werden nicht so verrückt sein wie andere.»

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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