Porsche SE schreibt tiefrote Zahlen

Wegen aufgeschobener Fusion mit VW

Porsche SE schreibt tiefrote Zahlen
Das Scheichtum Katar steigt bei Porsche aus. © dpa

Die aufgeschobene Fusion mit VW hat die Porsche Automobilholding SE einen Millionenverlust beschert. Nach neun Monaten wurde ein Verlust von 462 Millionen Euro erzielt. Für die Schwaben kommt das aber nicht unerwartet.

Die auf Eis gelegte Fusion mit Volkswagen hat den Porsche-SE-Konzern tief in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich stand bei der Dachgesellschaft Porsche Automobil Holding SE nach den ersten neun Monaten ein Verlust von 462 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Für die Stuttgarter kommt das aber nicht unerwartet: Sie hatten bereits Anfang September angekündigt, dass sich der geplatzte Zeitplan für das Zusammengehen mit VW negativ in der Bilanz niederschlagen wird. Damals hatten die beiden Autobauer eingeräumt, wegen zahlreicher ungelöster Probleme nicht mehr wie ursprünglich geplant noch 2011 zusammenzufinden.

Rein rechnerischer Sondereffekt

Die Belastung von 3,7 Milliarden Euro auf dem Papier bedeutet aber nicht, dass bei den Schwaben tatsächlich weniger Geld in der Kasse ist. Es geht um einen rein rechnerischen Sondereffekt. Hintergrund: Nach dem Übernahmekampf mit Volkswagen und dem anschließenden Friedensschluss 2009 räumten sich beide Autobauer Optionen ein, mit deren Hilfe VW auch die restlichen Anteile an der Porsche AG übernehmen kann. Derzeit halten die Wolfsburger 49,9 Prozent.

Zwar ist in Verträgen festgelegt, innerhalb welcher Fristen die Partner ihre Anteile zu welchem Preis übertragen können. Die Optionen müssen aber nach einheitlichen Bilanzierungsregeln jeweils zu Stichtagen bewertet werden. Dies schlug bei Porsche negativ zu Buche. Bei VW wirkte sich der Effekt dagegen positiv aus – mit Plus 6,8 Milliarden Euro beim Vorsteuerergebnis. Unter dem Dach der Porsche Holding sind 50,1 Prozent der Anteile an der Porsche AG gebündelt und die gut 50 Prozent, die die Stuttgarter an VW halten. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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