Wenig Sympathie für Rauchverbot im Auto

Man prüfe, ob es möglich sei, das Rauchen im Auto zu verbieten, so Sabine Bätzing, Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Damit schaffte sie es zwar in die Schlagzeilen – beispringen mochte ihr aber niemand.

Mit ihrer Forderung nach einem Rauchverbot im Auto hat sich die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, keine Freunde gemacht. Nicht nur Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee lehnte den Vorstoß unter Verweis auf die Privatsphäre der Bürger ab.

Vergleich mit Alkohol am Steuer

Bätzing hatte dem Bremer «Kurier am Sonntag» gesagt, es werde gerade geprüft, ob und wie es möglich sei, das Rauchen beim Autofahren zu verbieten. Zwar würde dies einen Eingriff in die Privatsphäre bedeuten, doch müsse man sich fragen, ob Verkehrssicherheit und Gesundheitsschutz nicht höher zu bewerten seien. Die SPD-Politikerin sagte, wer etwa mit Kindern im Auto unterwegs sei und rauche, handele verantwortungslos: «Im Inneren des Fahrzeugs ist die Gesundheitsgefahr durch den Qualm schließlich um ein Vielfaches höher als in anderen Bereichen.» Zum Vergleich verwies sie auf den Umgang mit Alkohol am Steuer, wo Sorge um die Gesundheit von Verkehrsteilnehmern ja auch Vorrang vor der individuellen Freiheit habe.

Verkehrsminister Tiefensee erwiderte jedoch, man solle die Kirche im Dorf lassen. «Es muss nicht alles durch Verbote geregelt werden, vor allem, wenn es um den privaten Bereich geht.» Es käme schließlich auch niemand auf die Idee, ein Rauchverbot in Privatwohnungen zu erlassen. Auch der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) lehnte Bätzings Vorstoß in der «Leipziger Volkszeitung» ab: «Ich bin ein Anhänger des Rauchverbots in Restaurants. Aber es darf keine generelle Kampagne gegen Raucher geben.» Erst am Mittwoch hatte sich die Bundesregierung auf ein Rauchverbot unter anderem in allen öffentlichen Bussen, Bahnen, Zügen und Flugzeugen verständigt. (dpa)

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