Umweltbundesamt fordert Tempolimit

Eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern würde den Ausstoß von Kohlendioxid senken, argumentiert das Umweltbundesamt. Auch die Grünen sind angetan von der Idee.

Das Umweltbundesamt macht sich für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen stark. Die Behörde begründet das mit dem Klimaschutz. Der Präsident des Amts, Andreas Troge, sagte der «Berliner Zeitung»: «Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde lässt sich der Kohlendioxid-Ausstoß um zehn bis dreißig Prozent reduzieren.»

Abbau von Treibhausgasen stockt

Außerdem sinke die Unfallgefahr erheblich und es komme zu weniger Staus, erklärte der Berater von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Nach Ansicht des Umweltbundesamtes müssen die EU und Deutschland im Verkehrsbereich mehr tun, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen. «In den vergangenen Jahren ist auch bei uns der Abbau von Treibhausgasen ins Stocken geraten», warnte Troge. So müsse der Spritverbrauch von neu zugelassenen Autos deutlich sinken. «Statt Energie sparende Motoren zu entwickeln baut die Industrie Wagen mit der Leistung mehrerer Kavallerieregimenter unter der Motorhaube», kritisierte er.

Nötig sei auch eine bessere Kennzeichnung, damit sich die Verbraucher besser über deren Verbrauch informieren können. Weiter forderte Troge die Erhöhung der Autobahn-Maut für Lkw von derzeit 12,5 Cent auf 30 Cent pro Kilometer.

Die Grünen begrüßten den Vorstoß des Umweltbundesamtes. Der Parteivorsitzende Reinhard Bütikofer sagte der «Berliner Zeitung»: «Ein Tempolimit auf Bundesautobahnen ist nachweislich ein wirksames Instrument der Emissionsminderung.» Er freue sich, dass das Umweltbundesamt dieses Thema aufgreife. «Klimaschutz muss endlich ganz praktisch in der Verkehrspolitik ankommen», sagte Bütikofer.

Keine Beiträge vorhanden