Tempobremse beschäftigt EU-Parlament

Geht es nach dem britischen EU-Abgeordneten Chris Davies, dann schaffen ab 2013 alle Neufahrzeuge maximal 162 km/h Spitze. Die Bundesregierung unterstützt diesen Vorschlag nicht.

Der Europa-Abgeordnete Chris Davies hat seinen Plan einer technischen Tempobremse für alle Neuwagen am Dienstag im Europäischen Parlament vorgestellt. Spätestens 2013 sollten keine Autos mehr zugelassen werden, die schneller als 162 Kilometer pro Stunde fahren können, sagte der britische Politiker in Brüssel. Diese Geschwindigkeit liege bereits um mehr als ein Viertel über der auf den meisten europäischen Autobahnen zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 130 Kilometer pro Stunde.

Tiefensee sieht anderen Weg

«Wir unterstützen diesen Weg nicht», sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zu dem Vorschlag. Die Bundesregierung setze vielmehr auf technische Verkehrslenkung und Stauvermeidung, Mautsysteme und angepasstes Fahrverhalten: «Das sind moderne Ansätze.» Wer weniger im Stau stehe, verbrauche auch weniger Sprit. Tiefensee betonte, von 372.000 Kilometern Straße in Deutschland seien 12.000 Kilometer Autobahn. Nur auf etwa der Hälfte der Autobahnen gebe es kein Tempolimit. Auch der deutsche Branchenverband VDA hatte den Vorschlag bereits scharf kritisiert.

«In einer Zeit, in der sich Europa Sorgen um seine Energiesicherheit macht, ist es schierer Wahnsinn, spritfressende Autos zuzulassen, die gebaut wurden, um ein gefährliches Tempo zu fahren, das das Gesetz gar nicht erlaubt», sagte Davies. Vor allem die deutschen Autobauer hätten den Ruf, große und leistungsstarke Fahrzeuge zu bauen. Diese Autos bliesen viel Kohlendioxid (CO2) in die Luft, sagte der Europa-Abgeordnete.

CO2-Ausstoß weiter senken

Nach den Plänen des Liberaldemokraten soll der Ausstoß von Kohlendioxid bis 2015 auf 120 Gramm pro Kilometer und bis 2020 auf 95 Gramm gesenkt werden. Die technischen Möglichkeiten, sparsamere Autos zu bauen, seien vorhanden, sagte Davies. Um dieses Wissen umzusetzen, will Davies der Autoindustrie bis 2015 Zeit geben. Wer sich danach nicht an die Vorgaben halte und die Ziele nicht erreiche, solle Geldstrafen zahlen müssen, forderte der Politiker.

Derzeit stoßen Brüsseler Angaben zufolge Neuwagen, die auf den europäischen Markt kommen, durchschnittlich 162 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Nach den Plänen der EU-Kommission sollen die Autohersteller durch verbesserte Technik den CO2-Ausstoß auf durchschnittlich 130 Gramm je Kilometer bis 2012 senken. (dpa)

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