Superbenzin erreicht neue Rekordmarke

1,50 Euro

Die Preise für Superbenzin haben die neue Rekordmarke von 1,50 Euro erreicht. Während der ADAC Maßnahmen von der Bundesregierung forderte, zeigte der VCD Alternativen nicht nur für die Pfingstfeiertage auf.

An Nachrichten von neuen Höchstpreisen der Kraftstoffe müssen sich die Autofahrer gewöhnen. Pünktlich zum Pfingstfest erreichte das Superbenzin die 1,50 Euro-Marke. Diesel kostet 1,45 Euro. Bisher konnte das die Autofahrer nicht schrecken. Sie verzichten eher auf andere Sachen als auf das Auto. Aber auch diese Art der Mobilität wird sich kontinuierlich verteuern.

Der ADAC forderte deshalb die Bundesregierung auf, unverzüglich Sofortmaßnahmen zu ergreifen, die die Autofahrer spürbar entlasten. «Der Staat kassiert immer größere Summen an Steuergeldern vom Autofahrer, während Millionen von Menschen längst nicht mehr wissen, wovon sie die nächste Tankrechnung bezahlen sollen», so ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker, «die alte, ab dem ersten Kilometer geltende Entfernungspauschale muss nicht nur wiedereingeführt werden, die Pauschale muss auch erhöht werden.»

Auch die sofortige Aussetzung der Ökosteuer muss die Regierung unverzüglich auf die Tagesordnung setzen. «Der Staat mutet den Autofahrern seit Jahren massive Belastungen zu. Von jedem getankten Liter Benzin fließen 89 Cent in die Staatskasse - dieser extrem hohe Steuersockel ist mitschuldig an der jetzigen Misere», kritisiert Becker.

Öl immer knapper

«Dass Tanken eines Tages wieder deutlich günstiger wird, ist eine Illusion», sagte Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Selbst wenn der Ölpreis deutlich sinke, sobald sich der Dollar stabilisiert habe, werde Öl aber immer knapper und damit auch teurer.

In dieser Woche kletterte der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI auf mehr als 122 Dollar für ein Barrel (159 Liter). Gleichzeitig veröffentlichte das US-Investmenthaus Goldman Sachs eine neue Studie, die innerhalb von zwei Jahren einen Ölpreis von 150 bis 200 Dollar für «zunehmend wahrscheinlich» hält.

Steigerung des Erholungswertes

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) rät deshalb allen, die über Pfingsten eine Reise mit dem Auto unternehmen wollen, ihre Pläne kurzfristig zu ändern und das Auto stehen zu lassen. Angesichts weiter steigender Spritpreise und prognostizierter Staus auf den Autobahnen belaste jede Autofahrt am Pfingstwochenende Portemonnaie und Nerven über Gebühr, heißt es in einer Pressemitteilung.

Wer jetzt auf ein Ziel in der Nähe umsattele, das bequem zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sei, steigere den Erholungswert der Feiertage erheblich, spare bares Geld und tue ganz nebenbei etwas für den Klimaschutz.

Gewohnheiten überdenken

Doch nicht nur zu Pfingsten sollte das Auto stehen gelassen werden. Der VCD sieht den hohen Spritpreis als guten Anlass an, bisherige Gewohnheiten zu durchbrechen und in der Freizeit andere und umweltverträglichere Arten der Fortbewegung auszuprobieren. Wer bisher vorwiegend das Auto nutze, könne seine Umgebung zu Fuß oder mit dem Fahrrad völlig neu entdecken. So werde manchmal schon der unbekannte Stadtpark, eine architektonische Besonderheit um die Ecke, die Gastwirtschaft im Nachbarort oder der versteckte Badesee zum überraschenden Wochenenderlebnis. (AG)

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